Deutsche Tageszeitung - btw17: Rennen um Platz Drei - Wahl bleibt spannend

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btw17: Rennen um Platz Drei - Wahl bleibt spannend


btw17: Rennen um Platz Drei - Wahl bleibt spannend
btw17: Rennen um Platz Drei - Wahl bleibt spannend / Foto: ©

Zwei Tage vor der Bundestagswahl haben SPD, Grüne und Linkspartei noch einmal mit Kundgebungen in Berlin um Wählerstimmen geworben. Spannend blieb bis zuletzt vor allem das Ringen um den dritten Platz. Letzte Umfragen sahen dabei allerdings die AfD vorn.

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Bei einer "Pasta-Party" in einem früheren E-Werk in Berlin-Mitte versuchten die Grünen-Spitzenkandidaten Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir ihre Anhänger für den Wahlkampf-Endspurt zu motivieren. "Wer will, dass dieses Land gerecht und ökologisch wird, dass dieses Land zusammenhält, der wählt Grün", hob Göring-Eckardt hervor. Sie betonte neben der Umweltpolitik besonders das Thema soziale Gerechtigkeit und rief zum Kampf gegen Kinderarmut auf sowie dafür, "dass man nicht mehr arm ist trotz Arbeit".

Auch Özdemir stellte die grünen Kernthemen Ökologie und Umweltschutz in den Vordergrund: "Nur mit uns gibt es den Ausstieg aus den 20 schmutzigsten Kohlekraftwerken und Vorfahrt für erneuerbare Energien." Weiter rief er dazu auf, die Demokratie in Europa zu verteidigen und dabei "die ausgestreckte Hand" des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu ergreifen. Göring-Eckardt und Özdemir wollten in einem abschließenden "Wahl-Marathon" noch einmal in allen 16 Bundesländern auftreten.

Für eine sozialere Politik in Deutschland warb Linken-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht auf dem zentralen Wahlkampfabschluss ihrer Partei am Berliner Alexanderplatz. Nur wenn die Linke stärkste Oppositionskraft bleibe, "werden sie sich diese ganzen sozialen Sauereien wie die Rente mit 70 nicht trauen", sagte die Fraktionschefin. Mit Blick auf Regierungschefin Angela Merkel (CDU) sagte sie: "Diese Bundeskanzlerin hat keine Verlängerung verdient."

In den vier Jahren große Koalition sei das Land nur "verwaltet, aber nicht gestaltet" worden, kritisierte Ko-Spitzenkandidat Dietmar Bartsch. Auch er setzte in erster Linie auf soziale Themen: "Am Sonntag geht es auch darum, ob wir die Chance kriegen, den Sozialstaat wieder herzustellen." SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz trat am frühen Abend auf dem Berliner Gendarmenmarkt auf. CDU und CSU hatten ihre "Endspurtkundgebung" mit Bundeskanzlerin Merkel und CSU-Chef Horst Seehofer in München angesetzt. FDP-Chef Christian Lindner sprach vor Anhängern in Bonn.

Letzte Meinungsumfragen der Forschungsgruppe Wahlen sowie der Institute Forsa und Emnid sahen die CDU/CSU mit 35 bis 36 Prozent weiterhin klar in Front, aber deutlich schwächer als vor vier Jahren. Die SPD muss demnach am Sonntag mit 21,5 bis 22 Prozent rechnen, was ihr bisher schlechtestes Ergebnis überhaupt wäre.

Die AfD kann sich laut diesen Umfragen mit elf Prozent Hoffnungen auf Platz Drei machen. Für die Linkspartei wurden zwischen 8,5 und zehn Prozent vorhergesagt, für die FDP zwischen neun und zehn Prozent. Die Umfragewerte der Grünen lagen zwischen sieben und acht Prozent.

Über eine parlamentarische Mehrheit würde allen diesen Umfragen zufolge neben einer großen Koalition nur ein Jamaika-Bündnis aus CDU/CSU, Grünen und FDP verfügen. Alle im Bundestag vertretenen Parteien sowie die FDP haben eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen, die Union auch mit der Linkspartei.  (A.Nikiforov--DTZ)

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