Deutsche Tageszeitung - Deutschland: Führungsstreit um CSU-Chef Seehofer gärt weiter

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Deutschland: Führungsstreit um CSU-Chef Seehofer gärt weiter


Deutschland: Führungsstreit um CSU-Chef Seehofer gärt weiter
Deutschland: Führungsstreit um CSU-Chef Seehofer gärt weiter / Foto: ©

In der CSU gärt weiter der Führungsstreit um Parteichef Horst Seehofer. Am Donnerstag sorgte ein Bericht der "Bild"-Zeitung bei den Christsozialen für Aufregung, laut dem sich ein großer Teil des CSU-Bezirksverbands München gegen Seehofer stellt. Der ebenfalls zu diesem CSU-Bezirk zählende stellvertretende CSU-Generalsekretär Markus Blume bestritt allerdings, dass es eine offizielle Gremiensitzung gegeben habe.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

"Das ist definitiv nicht der Zeitpunkt, um solche Dinge aus dem Hinterzimmer loszutreten, man kann auch sagen aus dem Hinterhalt - das ist keine gute politische Kultur", sagte Blume im Bayerischen Rundfunk (BR). Der "Bild" zufolge war Blume allerdings als einziger von neun Kreisvorsitzenden in München bewusst nicht zu einem Treffen des Bezirks eingeladen worden. Die CSU ist in zehn Bezirksverbände gegliedert. Rücktrittsforderungen an Seehofer gab es bisher vor allem aus den Bezirken Oberfranken und Oberpfalz. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner sagte im BR zu der Debatte: "Ich halt’s für schädlich." Die CSU hatte sich eigentlich darauf verständigt, die Personaldebatte erst bei ihrem Parteitag Mitte November zu führen.

Auch der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, kritisierte die Rücktrittsforderungen aus der eigenen Partei. Dobrindt forderte Seehofers Gegner in der "Rheinischen Post" vom Donnerstag zu fairer und transparenter Konkurrenz auf. "Ich halte solche Beiträge in der jetzigen Phase einer historischen Situation für die CSU mit schwierigsten Verhandlungen in Berlin für kontraproduktiv und in Teilen auch unfair geführt."

Die CSU hatte bei der Bundestagswahl mit 38,8 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis seit 1949 geholt. Zuvor hatten die Christsozialen bereits bei der Europawahl 2015 mit 40,5 Prozent das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. In der CSU wächst deshalb die Sorge, bei der Landtagswahl im kommenden Jahr mit Seehofer als Führungskraft die absolute Mehrheit zu verlieren.  (W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Vier Tatverdächtige nach transphobem Angriff in Berlin-Neukölln identifiziert

Rund einen Monat nach einem transfeindlichen Angriff in Berlin-Neukölln hat die Polizei vier Tatverdächtige ermittelt. Am Donnerstagmorgen wurden die Wohnungen der Männer im Alter zwischen 18 und 21 Jahren in den Berliner Stadtteilen Adlershof, Altglienicke, Bohnsdorf sowie im brandenburgischen Eisenhüttenstadt durchsucht, wie Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mitteilten. Die Beamten beschlagnahmten unter anderem Mobiltelefone.

FDP will sich mit Künstlicher Intelligenz neu profilieren

Die FDP setzt nach ihrem Ausscheiden aus dem Bundestag auch auf Künstliche Intelligenz (KI), um beim Wahlvolk wieder mehr Anklang zu finden. Mit einem neu entwickelten Tool versuche die FDP-Führung um Parteichef Christian Dürr, sich ein Bild davon zu machen, welche Vorstellungen die knapp 70.000 Mitglieder von der künftigen FDP haben, berichtete der "Spiegel" am Freitag. Über das Tool können die Mitglieder ihre Anregungen als Sprach- oder Textnachricht einsenden - die Ergebnisse werden dann mittels KI ausgewertet.

Dobrindt will direkt mit Taliban über Abschiebungen verhandeln - SPD kritisch

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) strebt direkte Verhandlungen mit der radikalislamischen Taliban-Regierung in Afghanistan über die Abschiebung afghanischer Straftäter aus Deutschland an. "Mir schwebt vor, dass wir direkt mit Afghanistan Vereinbarungen treffen, um Rückführungen zu ermöglichen", sagte Dobrindt in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem "Focus". Aus der SPD wurden dagegen Bedenken geäußert.

Bericht: Europäische Rechtsaußen-Fraktion wegen Veruntreuung verdächtigt

Die mittlerweile aufgelöste Rechtsaußen-Fraktion Identität und Demokratie (ID) im Europaparlament steht nach Medienberichten unter dem Verdacht der Veruntreuung von EU-Geldern. Der Schaden betrage für die Jahre 2019 bis 2014 etwa 4,3 Millionen Euro, berichteten die Wochenzeitung "Die Zeit" und die Tageszeitung "Le Monde" und deren Partner nach gemeinsamen Recherchen am Donnerstag.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild