Deutsche Tageszeitung - Syrien: IS-Kämpfer haben aus Angst um ihr Leben Rakka verlassen

Syrien: IS-Kämpfer haben aus Angst um ihr Leben Rakka verlassen


Syrien: IS-Kämpfer haben aus Angst um ihr Leben Rakka verlassen
Syrien: IS-Kämpfer haben aus Angst um ihr Leben Rakka verlassen / Foto: ©

Alle syrischen Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) haben nach Angaben von Aktivisten ihre umkämpfte Hochburg Raka im Norden Syriens verlassen. Die syrischen Extremisten hätten die Stadt mit ihren Familien verlassen, teilte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mit, die ihre Informationen aus einem Netz von Aktivisten vor Ort bezieht. Wohin sie gingen, war demnach nicht bekannt.

Textgröße ändern:

Die US-geführte Anti-IS-Koalition teilte mit, binnen 24 Stunden hätten sich rund hundert IS-Kämpfer ergeben. Anschließend seien sie aus der Stadt gebracht worden. Ein örtlicher Beamter hatte zuvor gesagt, dass sich IS-Kämpfer dem kurdisch-arabischen Militärbündnis der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) ergeben hätten, eine Zahl nannte er aber nicht. Während die Beobachtungsstelle meldete, dass auch Vorbereitungen für den Abzug der ausländischen IS-Kämpfer aus Raka getroffen würden, teilte die Anti-IS-Koalition mit, die ausländischen Kämpfer dürften die Stadt nicht verlassen.

Der IS hatte Raka im Januar 2014 unter seine Kontrolle gebracht und später zur inoffiziellen Hauptstadt seines selbsternannten "Kalifats" in Syrien gemacht. Seit vergangenem Jahr ist die sunnitische Extremistengruppe jedoch in der Defensive und hat den Großteil der Städte und Gebiete unter ihrer Kontrolle verloren.

Das von der Anti-IS-Koalition unterstützte SDF-Bündnis versucht seit Wochen, die Stadt vollständig zurück zu erobern. Nach jüngsten Angaben hat das Bündnis rund 90 Prozent der Stadt vom IS zurück erobert.  (W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Mitarbeiter belastet Brasiliens Ex-Staatschef Bolsonaro in Putsch-Prozess

Nach der Wahlniederlage des früheren brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro gab es laut der Zeugenaussage eines ehemaligen Mitarbeiters Pläne, den Ausnahmezustand auszurufen um das Wahlergebnis aufzuheben. Bolsonaro habe den Entwurf für ein entsprechendes Dekret gelesen und "bereinigt", sagte sein früherer enger Mitarbeiter und heutiger Mitangeklagter Mauro Cid am Montag im Prozess wegen Umsturzversuchs in Brasília.

Trump: Ohne Nationalgarde-Einsatz wäre LA "komplett ausradiert" worden

US-Präsident Donald Trump hat "Aufständische" für Zusammenstöße am Rande von Demonstrationen in Los Angeles verantwortlich gemacht. "Die Leute, die diese Probleme verursachen, sind professionelle Agitatoren und Aufständische. Das sind schlechte Leute, sie sollten im Gefängnis sein", sagte Trump am Montag vor Reportern im Weißen Haus.

Hunderte Menschen starten in Tunesien Konvoi Richtung Gazastreifen

Mehrere hundert Menschen sind am Montag in Tunesien in Richtung Gazastreifen aufgebrochen, um ihre Solidarität mit den Palästinensern zu demonstrieren. Mit dem Konvoi solle die Blockade des Palästinensergebiets durch Israel durchbrochen werden, erklärten die Organisatoren in Tunis. Der Konvoi aus neun Bussen wolle keine Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen, vielmehr gehe es um einen "symbolischen Akt".

Russland überzieht Ukraine mit größtem Drohnenangriff und rückt am Boden vor

Eine Woche nach den Waffenruhe-Gespräche von Istanbul hat Russland die Ukraine nach Angaben aus Kiew mit dem größten nächtlichen Drohnenangriff seit Kriegsbeginn überzogen. Das Gebiet der Ukraine sei mit 479 Drohnen sowie zusätzlich mit 20 Marschflugkörpern angegriffen worden, erklärte die ukrainische Luftwaffe am Montag. Am Sonntag drang die russische Armee zudem nach eigenen Angaben erstmals seit Kriegsbeginn mit Bodentruppen in die ukrainische Region Dnipropetrowsk vor. Am Montag begann indes der in Istanbul vereinbarte Austausch von Kriegsgefangenen.

Textgröße ändern: