Deutsche Tageszeitung - Truss ernennt erste britische Regierung der Geschichte ohne weißen Mann in Spitzenposition

Truss ernennt erste britische Regierung der Geschichte ohne weißen Mann in Spitzenposition


Truss ernennt erste britische Regierung der Geschichte ohne weißen Mann in Spitzenposition
Truss ernennt erste britische Regierung der Geschichte ohne weißen Mann in Spitzenposition / Foto: © AFP

Nie war die Regierungsspitze in London so divers: Die britische Premierministerin Liz Truss hat kurz nach ihrer Ernennung erstmals in der Geschichte ein Kabinett zusammengestellt, in dem keine der vier Spitzenpositionen von einem weißen Mann besetzt wird. Finanzminister Kwasi Kwarteng, Außenminister James Cleverly und Innenministerin Suella Braverman stehen der Konservativen Truss politisch nahe.

Textgröße ändern:

Kwarteng wird als erster Schwarzer für die Finanzen der Regierung in London zuständig sein, Cleverly ist der erste schwarze Außenminister Großbritanniens. Die indischstämmige Braverman gilt als innenpolitische Hardlinerin. Alle drei Minister sind bisher als glühende Gegner der als "woke" bezeichneten neuen Sensibilität im Umgang mit Rassismus und anderen Formen von Diskriminierung aufgetreten. Kwarteng, Cleverly und Braverman unterstützen die umstrittenen Pläne Londons, in Großbritannien ankommende Migranten nach Ruanda abzuschieben.

Die oppositionelle Labour-Partei zollte Truss für die diverse Regierungsspitze Respekt - kritisierte aber die politische Ausrichtung der neuen Regierung. "Das ist ein willkommener Fortschritt, wir brauchen Diversität", sagte die Labour-Vizechefin Angela Rayner am Dienstag im Radiosender BBC zur Diversität in Truss' Kabinett. Die konservative Partei sei Labour in dieser Hinsicht einen Schritt voraus.

Rayner ergänzte aber: "Es geht darum, woher du kommt - aber auch darum, was du tust". Truss habe als Außenministerin in der Regierung ihres Vorgängers Boris Johnson zum "Schlamassel beigetragen, in dem wir uns jetzt befinden", sagte sie.

(U.Kabuchyn--DTZ)

Empfohlen

Bas warnt vor Ablehnung von Rentenpaket: Dann wird es "noch unruhiger" in Koalition

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat die Junge Gruppe der Union vor den Konsequenzen einer weiteren Ablehnung des Rentenpakets gewarnt. In der Koalition sei es "schon unruhig", sagte Bas am Dienstag beim "SZ-Wirtschaftsgipfel" in Berlin. Wenn die Verabschiedung des Rentenpakets "jetzt nicht gelingt, wird es noch unruhiger". Die Ministerin fügte hinzu: "Dann wird die Unruhe in meiner Partei und meiner Fraktion groß werden."

Beschaffung von Drohnenteilen: Prozess gegen mutmaßliches Hisbollah-Mitglied in Celle

Ein mutmaßliches Hisbollah-Mitglied steht seit Dienstag in Celle vor Gericht. Die Bundesanwaltschaft wirft dem Libanesen Fadel Z. vor, im Auftrag der proiranischen Miliz Teile zum Bau militärischer Drohnen beschafft zu haben. Das Oberlandesgericht in der niedersächsischen Stadt verhandelt nun wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe im Ausland.

Spannungen wegen Taiwan: Japan mahnt seine Bürger in China zur Vorsicht

Inmitten der wachsenden Spannungen mit Peking wegen Äußerungen der japanischen Regierungschefin Sanae Takaichi zu Taiwan hat Japan seine Bürger in China zur Vorsicht gemahnt. "Achten Sie auf Ihre Umgebung und meiden sie so gut wie möglich Plätze, auf denen sich große Menschenmengen versammeln", erklärte die japanische Botschaft in China auf ihrer Website.

Digitalminister Wildberger fordert mehr digitale Unabhängigkeit in Europa

Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) hat anlässlich eines Gipfels zur europäischen digitalen Souveränität mehr Unabhängigkeit gefordert. "Wir haben die Voraussetzungen, aber es geht darum, in die Umsetzung zu kommen", sagte Wildberger am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". Er forderte eine bessere Zusammenarbeit in Europa. Eigene Lösungen müssten stärker berücksichtigt werden.

Textgröße ändern: