Deutsche Tageszeitung - Italienische Datenschutzbehörde sperrt KI-Chatbot ChatGPT

Italienische Datenschutzbehörde sperrt KI-Chatbot ChatGPT


Italienische Datenschutzbehörde sperrt KI-Chatbot ChatGPT
Italienische Datenschutzbehörde sperrt KI-Chatbot ChatGPT / Foto: © AFP/Archiv

Der auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Chatbot ChatGPT wird in Italien aus Datenschutzgründen vorerst gesperrt. Der Entwickler der Anwendung, das US-Unternehmen OpenAI, dürfe die Daten italienischer Internetnutzer "mit sofortiger Wirkung" nur noch eingeschränkt verarbeiten, erklärte die Datenschutzbehörde des Landes am Freitag. ChatGPT habe sich nicht an Datenschutz- und Jugendschutzregeln gehalten.

Textgröße ändern:

ChatGPT erstellt mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Texte. Nutzer können einzelne Befehle oder Sätze vorgeben, die das System dann mithilfe riesiger Datenmengen aus dem Internet eigenständig ergänzt.

Die italienische Behörde kritisiert insbesondere, dass OpenAI keine Rechtsgrundlage für das massenhafte Sammeln und Speichern personenbezogener Daten habe. Auch fehle es an Maßnahmen zum Jugendschutz, etwa gebe es keine Alterskontrolle für Minderjährige.

Das US-Unternehmen solle nun "innerhalb von 20 Tagen über ergriffene Maßnahmen informieren", erklärte die Behörde weiter. Andernfalls drohe "eine Strafe von bis zu 20 Millionen Euro oder bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes".

ChatGPT ist äußerst erfolgreich, zuletzt häuften sich jedoch auch die Warnungen. Diese Woche erklärte etwa die Polizeibehörde Europol, Kriminelle und Betrüger könnten sich die Anwendung zu Nutze machen. Der Chatbot könne etwa Informationen geben, "wie man in ein Haus einbricht, bis hin zu Terrorismus, Cyberkriminalität und sexuellem Missbrauch von Kindern".

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Trump kündigt Verdrängung von Obdachlosen aus Hauptstadt Washington an

US-Präsident Donald Trump hat die Verdrängung von Obdachlosen aus der Hauptstadt Washington angekündigt. "Die Obdachlosen müssen raus, sofort", erklärte Trump am Sonntag in seinem Onlinedienst Truth Social. Den Obdachlosen würden Unterkünfte zur Verfügung gestellt, "aber weit entfernt von der Hauptstadt", betonte Trump.

Rutte: "Faktische" Anerkennung russischer Kontrolle über ukrainische Gebiete möglich

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat eine "faktische" Anerkennung der russischen Kontrolle über besetzte ukrainische Gebiete als Möglichkeit bezeichnet. Es könne "beispielsweise in einem künftigen Abkommen" anerkannt werden, dass Russland "de facto einen Teil des Territoriums der Ukraine kontrolliert", sagte Rutte dem US-Fernsehsender ABC News in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview. Es müsse sich aber um eine "faktische" Anerkennung handeln und keine juristische, fügte Rutte an.

Jeder neunte aus Deutschland Abgeschobene ist minderjährig

Von Abschiebungen aus Deutschland sind viele Kinder und Jugendliche betroffen: Jeder neunte der im ersten Halbjahr 2025 aus Deutschland abgeschobenen Menschen war minderjährig - dies geht aus einer am Montag veröffentlichten Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Von den 11.807 abgeschobenen Migrantinnen und Migranten waren demnach 1345 im Alter von sechs bis 18 Jahren. Dies entspricht 11,4 Prozent.

Australiens Premierminister kündigt Anerkennung von Palästinenserstaat an

Australiens Premierminister Anthony Albanese will bei der UN-Generalversammlung im September einen palästinensischen Staat offiziell anerkennen. Sein Land werde "das Recht des palästinensischen Volkes auf einen eigenen Staat anerkennen", sagte Albanese am Montag vor Journalisten. "Solange die israelische und palästinensische Eigenstaatlichkeit nicht dauerhaft ist, kann Frieden nur vorübergehend sein", sagte der australische Regierungschef.

Textgröße ändern: