
Russlands Außenminister Lawrow zu G20-Gipfel in Indien eingetroffen

Russlands Außenminister Sergej Lawrow ist am Freitag zum G20-Gipfel im indischen Neu Delhi eingetroffen. Er führt dort die russische Delegation an, wie auf Fernsehbildern zu sehen war, weil Russlands Präsident Wladimir Putin dem G20-Treffen fernbleibt. "Wir arbeiten eng mit allen Länder der G20 zusammen, um gegen die Versuche zu kämpfen, die humanitären und wirtschaftlichen Probleme in der Welt ausschließlich durch den 'Ukraine-Konflikt' zu erklären (...)", gab das russische Außenministerium in einer Erklärung noch vor Lawrows Ankunft in Indien bekannt.
Putin wird aufgrund eines Haftbefehls des Internationalen Staatsgerichtshof gegen ihn nicht mit am G20-Verhandlungstisch sitzen, weil ihm im Ausland die Festnahme droht. Der russische Präsident will nicht einmal eine Videobotschaft an die versammelten Staats- und Regierungschefs senden.
Das russische Außenministerium betonte, der Ukraine-Krieg sei "von den Amerikanern provoziert worden und wird weiter (von ihnen) angeheizt, zum Schaden der europäischen Sicherheit". Der Ukraine-Krieg ist eines der zentralen Themen bei dem G20-Gipfel in Indien, eine gemeinsame Haltung dazu ist äußerst schwierig, auch Länder wie Indien haben den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bisher nicht klar verurteilt.
US-Präsident Joe Biden befindet sich bereits an Bord seines Regierungsflugzeugs auf dem Weg nach Indien, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wollte am Abend aufbrechen. Neben Putin wird auch Chinas Staatschef Xi Jinping dem Treffen fernbleiben. Er lässt sich von seinem Regierungschef Li Qiang vertreten.
Den G20 gehören die 19 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer sowie die Europäische Union an.
(V.Sørensen--DTZ)