Deutsche Tageszeitung - "Wahnsinn sofort stoppen": Erdogan fordert von Israel Ende der Angriffe auf Gazastreifen

"Wahnsinn sofort stoppen": Erdogan fordert von Israel Ende der Angriffe auf Gazastreifen


"Wahnsinn sofort stoppen": Erdogan fordert von Israel Ende der Angriffe auf Gazastreifen
"Wahnsinn sofort stoppen": Erdogan fordert von Israel Ende der Angriffe auf Gazastreifen / Foto: © AFP

Angesichts der verstärkten Angriffe auf den Gazastreifen hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Israel aufgefordert, "den Wahnsinn" unverzüglich zu stoppen. "Die Bombardierungen in der vergangenen Nacht haben sich erneut gegen Frauen, Kinder und unschuldige Zivilisten gerichtet und die humanitäre Krise verschärft", erklärte Erdogan am Samstag im Onlinedienst X, vormals Twitter. "Israel muss diesen Wahnsinn sofort stoppen und die Angriffe beenden."

Textgröße ändern:

Weiter lud der türkische Präsident für Samstag zu einer Kundgebung seiner konservativ-islamischen Partei AKP auf dem ehemaligen Flughafengelände Atatürk in Istanbul ein. "Wir werden laut und deutlich bekräftigen, dass wir an der Seite des palästinensischen Volkes gegen die Verfolgung durch Israel stehen", fügte Erdogan hinzu.

Erdogan hatten in den vergangenen Tagen seinen Ton im Hinblick auf die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen verschärft. Einen geplanten Besuch in Israel sagte er ab. Zudem warf er den westlichen Ländern vor, sie seien "unfähig, Israel zu stoppen". Der türkische Präsident sagte, in der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas keine Terrororganisation zu sehen, sondern eine "Gruppe von Befreiern", die ihr Land verteidigt.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei etwa 1400 Menschen getötet. Israelischen Regierungsangaben zufolge handelte es sich überwiegend um Zivilisten, die erschossen, verstümmelt oder bei lebendigem Leib verbrannt wurden. Zudem verschleppten die schwer bewaffneten Islamisten 229 Menschen als Geiseln.

Als Reaktion auf den Großangriff riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe auf mutmaßliche Hamas-Ziele. In der vergangenen Nacht weitete das israelische Militär seinen Bodeneinsatz aus. Seit Beginn des Kriegs wurden nach Angaben des von der Hamas geleiteten Gesundheitsministeriums inzwischen mehr als 7300 Menschen getötet. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

(U.Kabuchyn--DTZ)

Empfohlen

Unionsfraktion will Einbindung von Bundestag bei EU-Nutzung von Russland-Vermögen

Die Unionsfraktion fordert eine Einbindung des Bundestags, falls Deutschland im Zusammenhang mit den Plänen zur Nutzung eingefrorener russischer Vermögen für die Unterstützung der Ukraine finanzielle Verpflichtungen eingeht. Es handle sich hier um ein "Thema mit gravierenden Auswirkungen", sagte Unionsparlamentsgeschäftsführer Steffen Bilger (CDU) am Dienstag in Berlin. "Der Bundestag muss sich auf jeden Fall damit beschäftigen."

Albanese: Schützen von Sydney offenbar von "Ideologie des Islamischen Staates" motiviert

Zwei Tage nach dem tödlichen Anschlag auf eine jüdische Feier am Bondi Beach in Sydney hat sich der Verdacht auf ein islamistisches Motiv erhärtet. Die mutmaßlichen Täter seien offenbar Anhänger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gewesen, sagte Australiens Premierminister Anthony Albanese am Dienstag im Sender ABC. Die Verdächtigen waren im November in die Philippinen gereist, um die von islamistischen Unruhen geprägte Region Mindanao zu besuchen, wie philippinischen Behörden bestätigten.

Rechtsextreme Musik auf Weihnachtsmarkt: Staatsschutz ermittelt in Niedersachsen

Auf einem Weihnachtsmarkt im niedersächsischen Otterndorf soll an mehreren Tagen hintereinander rechtsextreme Musik mit volksverhetzenden und antisemitischen Texten abgespielt worden sein. Die Polizei in Cuxhaven ermittelte nach eigenen Angaben vom Dienstag unter anderem aufgrund entsprechender Videobeiträge in sozialen Netzwerken. Abgespielt wurden demnach auch Lieder der gerichtlich als kriminelle Vereinigung eingestuften deutschen Neonaziband Landser. Die Täter waren unbekannt.

Neffe von Thailands Ex-Regierungchef Thaksin als Spitzenkandidat für Wahl im Februar nominiert

Inmitten des wiederaufgeflammten Grenzkonflikts mit Kambodscha hat die Partei des früheren thailändischen Regierungschefs Thaksin Shinawatra dessen Neffen zu ihrem Spitzenkandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten bei der bevorstehenden Parlamentswahl aufgestellt. Die Pheu-Thai-Partei nominierte am Dienstag Yodchanan Wongsawat zu ihrem Spitzenkandidaten bei der für den 8. Februar angesetzten Parlamentswahl. Der 46-Jährige Biomedizintechniker ist der Sohn von Ex-Regierungschef Somchai Wongsawat und Thaksins Schwester Yaowapa Wongsawat.

Textgröße ändern: