Deutsche Tageszeitung - "Central Park Five": Opfer von US-Justizirrtum in New Yorker Stadtrat gewählt

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"Central Park Five": Opfer von US-Justizirrtum in New Yorker Stadtrat gewählt


"Central Park Five": Opfer von US-Justizirrtum in New Yorker Stadtrat gewählt
"Central Park Five": Opfer von US-Justizirrtum in New Yorker Stadtrat gewählt / Foto: © AFP

Mehr als 30 Jahre nach einem historischen US-Justizirrtum in einem aufsehenerregenden Vergewaltigungsfall ist einer der damals zu Unrecht Verurteilten in den Stadtrat von New York gewählt worden. Yusef Salaam - einst einer von fünf als "Central Park Five" bekannt gewordenen Jugendlichen - gewann am Dienstag für die Demokratische Partei einen Sitz als Vertreter des Stadtteils Harlem.

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"Meine Freilassung war die Folge kollektiver Bemühungen von vielen von euch, die heute hier sind", sagte Salaam, der fast sieben Jahre unschuldig im Gefängnis verbracht hatte, nach seinem Sieg vor Anhängern. "Und heute Abend beginnt meine Chance uns davon zu befreien, übersehen und unterversorgt zu werden."

Der damals 15-jährige Salaam, drei weitere jugendliche Afroamerikaner und ein hispanischstämmiger Teenager waren wegen der brutalen Vergewaltigung einer weißen Investmentbankerin im New Yorker Central Park im April 1989 festgenommen worden. Der Fall schlug damals sehr hohe Wellen: Der Immobilienmogul und spätere US-Präsident Donald Trump schaltete Anzeigen, in denen er eine Wiedereinführung der Todesstrafe im US-Bundesstaat New York forderte.

Die fünf Tatverdächtigen wurden teilweise ohne Anwalt oder die Gegenwart eines Elternteils verhört und schließlich 1990 trotz zahlreicher offener Fragen wegen Vergewaltigung und versuchten Mordes verurteilt. Sie saßen teilweise bis zu 13 Jahre in Haft, bis der wahre Täter gestand.

Der Fall - 2019 in der Netflix-Serie "When They See Us" von Regisseurin Ava DuVernay verfilmt - ist einer der bekanntesten Justizirrtümer der US-Geschichte und wurde zum Symbol von Rassismus bei Polizei und Justiz. 2014 einigten sich die Männer mit der Stadt New York auf eine Entschädigungssumme von insgesamt 41 Millionen Dollar.

(L.Møller--DTZ)

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