
Israel setzt Angriffe auf Hamas nach Auslaufen von Feuerpause fort

Nach dem Auslaufen einer einwöchigen Feuerpause hat Israel den Militäreinsatz gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen am Freitagmorgen wieder aufgenommen. Die Palästinenserorganisation habe die Waffenruhe verletzt und zudem in Richtung des israelischen Gebiets geschossen, erklärte die Armee. Das Militär habe "den Kampf gegen die Hamas-Terrororganisation im Gazastreifen wieder aufgenommen". Kampfjets griffen demnach Ziele in der Stadt Gaza an. AFP-Journalisten berichteten von Luft- und Artillerieangriffen im Norden und Süden des Gazastreifens.
In mehreren israelischen Orten in der Nähe des Gazastreifens ertönten die Alarmsirenen. Etwa eine Stunde vor Ablauf der Feuerpause hatte Israel nach eigenen Angaben eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete abgefangen.
Eine der Hamas nahestehende Quelle sagte AFP, der bewaffnete Arm der Palästinenserorganisation habe "den Befehl erhalten, den Kampf wieder aufzunehmen" und "den Gazastreifen zu verteidigen". Aus Teilen der Stadt Gaza wurden schwere Kämpfe gemeldet.
Das von der radikalislamischen Palästinenserorganisation kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen teilte nach Auslaufen der Feuerpause mit, bei einem Luftangriff auf die Stadt Rafah im Süden des Küstengebiets seien mindestens sechs Menschen getötet worden. Bei Luftangriffen auf die Stadt Gaza seien zudem zwei Kinder getötet worden, sagte ein Arzt des Ahli-Arab-Krankenhauses der Nachrichtenagentur AFP.
Die Feuerpause war seit Freitag vergangener Woche in Kraft. Während der Waffenruhe wurden im Rahmen einer Einigung zwischen Israel und der Hamas 80 von der Palästinenserorganisation aus Israel verschleppte Geiseln befreit, unter ihnen mehrere deutsche Doppelstaatler. Im Gegenzug wurden 240 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen. Außerdem wurden 23 Thailänder, ein Philippiner und ein russisch-israelischer Doppelstaatler außerhalb der Vereinbarung freigelassen.
Am 7. Oktober waren hunderte Hamas-Kämpfer nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1200 Menschen in Israel getötet und rund 240 Menschen als Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Israel bombardierte als Reaktion wochenlang massiv Ziele im Gazastreifen aus der Luft und vom Boden aus. Angaben der Hamas zufolge, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seitdem mehr als 15.000 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet.
(G.Khurtin--DTZ)