Deutsche Tageszeitung - Russland will Zahl seiner Soldaten um 15 Prozent erhöhen

Russland will Zahl seiner Soldaten um 15 Prozent erhöhen


Russland will Zahl seiner Soldaten um 15 Prozent erhöhen
Russland will Zahl seiner Soldaten um 15 Prozent erhöhen / Foto: © POOL/AFP/Archiv

Russland will die Zahl seiner Soldaten um 15 Prozent erhöhen: Die Armee soll laut einem von Präsident Wladimir Putin am Freitag unterzeichneten Dekret künftig 2,2 Millionen Angehörige umfassen, darunter 1,32 Millionen Soldaten. Grund für die Aufstockung der Streitkräfte seien zunehmende "Bedrohungen" Russlands, erklärte das Verteidigungsministerium. Es verwies dabei auf die russische Offensive in der Ukraine sowie die "fortgesetzte Erweiterung der Nato".

Textgröße ändern:

"Die Erhöhung des Umfangs der Streitkräfte ist notwendig wegen einer Erhöhung der Bedrohungen unseres Landes und steht im Zusammenhang mit der Führung der Spezialoperation (in der Ukraine) und der fortgesetzten Erweiterung der Nato", erklärte das Verteidigungsministerium. Das westliche Militärbündnis nehme derzeit "eine Verstärkung der bewaffneten Kräfte nahe der Grenze zu Russland" vor und entsende "zusätzliches Luftverteidigungs- und Angriffspotenzial", hieß es weiter.

Konkret wird den Angaben zufolge die Zahl der Soldaten - also ohne ziviles Personal - um etwa 170.000 erhöht. Im vorangegangenen Dekret zu den russischen Streitkräften war im August 2022 die Truppenstärke auf zwei Millionen festgelegt worden, darunter 1,15 Millionen Soldaten.

Der nun verfügte Ausbau der Armee solle in Etappen und auf freiwilliger Basis erfolgen, versicherte das Verteidigungsministerium. Eine militärische Mobilmachung sei "nicht vorgesehen".

Angesichts von Schwierigkeiten bei der Offensive in der Ukraine hatte Russland im September 2022 eine Mobilmachung angeordnet. Hunderttausende junge Leute verließen daraufhin fluchtartig das Land, um einer Einberufung in die Armee zu entgehen. Inzwischen hat sich die Lage an der Front nach russischen Angaben stabilisiert, die Armee setzt wieder mehr auf Rekrutierungen auf freiwilliger Basis. Dabei werden potenziellen Soldaten für den Fall einer Verpflichtung unter anderem hoher Lohn und soziale Vorteile versprochen.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Familienministerin Prien plant Pflegegeld als Lohnersatz - Zeitplan noch offen

Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) will für pflegende Angehörige ein Pflegegeld als Lohnersatz einführen. "Es wird mit unserer demographischen Entwicklung nicht möglich sein, dass Pflege allein von Fachkräften geleistet wird", sagte die CDU-Politikerin den Funke-Zeitungen vom Dienstag. "Deshalb müssen wir einen Einstieg in ein Pflegegeld als Lohnersatz für pflegende Angehörige schaffen." Ein konkreter Zeitplan dafür steht noch nicht.

Erster Jahrestag im Amt: Taiwans Präsident "bereit" für Gespräche mit Peking

Anlässlich seines ersten Jahrestags im Amt hat Taiwans Präsident Lai Ching-te seine Bereitschaft zum Dialog mit Peking bekräftigt. Taiwan sei "bereit", mit Peking zu verhandeln, wenn dies auf Augenhöhe geschähe, sagte Lai am Dienstag. Gleichzeitig werde der Inselstaat seine "Verteidigung stärken" und "mit internationalen Verbündeten zusammenarbeiten".

EU-Kommission will Abschiebungen in Drittstaaten vereinfachen

Die Europäische Kommission will die Bedingungen für Abschiebungen in Drittstaaten vereinfachen. Brüssel schlug am Dienstag eine Gesetzesänderung vor, nach der die EU-Staaten Asylbewerberinnen und Asylbewerber künftig leichter in ein anderes Land abschieben können - auch, wenn die Migranten keinerlei Verbindung zu dem entsprechenden Land haben.

Spahn räumt "Verärgerungen" bei Nachbarländern über Zurückweisungen ein

Die Bundesregierung nimmt mit ihrem Kurs der Zurückweisungen an den Grenzen Kritik aus den Nachbarländern in Kauf. "Es mag auch zu Verärgerungen kommen", sagte Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) am Dienstag mit Blick auf die Reaktion der Nachbarn. Er rechtfertigte das Vorgehen mit der Notwendigkeit, die Migration zu bremsen: "Uns ist eines auch wichtig: Dass die Deutschen, die Bürgerinnen und Bürger hier bei uns in Deutschland, eben auch zufrieden auf das schauen können, was an unseren Grenzen passiert."

Textgröße ändern: