Deutsche Tageszeitung - Angehörige von befreiten Hamas-Geiseln erinnern an weitere Entführte

Angehörige von befreiten Hamas-Geiseln erinnern an weitere Entführte


Angehörige von befreiten Hamas-Geiseln erinnern an weitere Entführte
Angehörige von befreiten Hamas-Geiseln erinnern an weitere Entführte / Foto: © AFP

Nach der Befreiung von zwei Hamas-Geiseln durch das israelische Militär haben deren Angehörige an das Schicksal der anderen in den Gazastreifen entführten Menschen erinnert. "Wir sind heute glücklich, aber wir haben noch nicht gewonnen", sagte der Schwiegersohn eines der Befreiten am Montag. "Es ist nur ein weiterer Schritt, um auch alle anderen nach Hause zu bringen."

Textgröße ändern:

Die israelische Armee hatte zuvor bekannt gegeben, dass der 60-jährige Fernando Simon Marman und der zehn Jahre ältere Louis Har bei einem nächtlichen Einsatz in Rafah im Gazastreifen befreit wurden. Die beiden israelisch-argentinischen Staatsbürger wurden in ein Krankenhaus in der Nähe von Tel Aviv gebracht, wo Hars Schwiegersohn Idan Bejerano über das Wiedersehen mit der Familie berichtete: Es habe "jede Menge Tränen, Umarmungen, nicht viele Worte" gegeben.

Marmans Nichte Gefen Sigal Ilan sagte, sie "zittere" immer noch wegen der Nachricht von der Befreiung ihres Onkels. "Als ich ihn gesehen habe, konnte ich nicht glauben, dass er es wirklich ist." Auch Ilan erinnerte an die anderen Entführten, die sich noch in der Hand der Hamas befinden. "Wir werden nicht aufhören zu kämpfen, bis alle Geiseln frei sind", sagte die 36-Jährige. "Wir werden für ihre Freiheit kämpfen."

Die beiden Männer waren bei dem beispiellosen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober aus dem Kibbuz Nir Jitzchak entführt worden. Bei ihrer Befreiung wurden laut israelischer Armee in Rafah "drei Terroristen in dem Gebäude, in dem sie festgehalten wurden", getötet.

Beim Überfall der von der EU und der USA als Terrororganisation eingestuften Hamas auf Israel am 7. Oktober waren israelischen Angaben zufolge rund 1160 Menschen brutal getötet und 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Vor der Befreiung von Marman und Har schätzte Israel, dass noch 132 Geiseln in Gaza festgehalten wurden, 29 sollen demnach tot sein.

Israel hat als Reaktion auf den Angriff die Vernichtung der Hamas angekündigt. Bei dem massiven Militäreinsatz im Gazastreifen sind nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 28.300 Menschen getötet worden.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

"Sonntagstrend": BSW erreicht mit zehn Prozent neuen Rekordwert

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist fünf Wochen vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen im Insa-"Sonntagstrend" auf einen neuen Rekordwert geklettert. In der Umfrage für die "Bild am Sonntag" kommt das BSW auf zehn Prozent – ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche und erstmals ein zweistelliger Wert.

Nordkoreas Machthaber Kim ruft zu Aufbau von "Volksparadies" auf

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat bei Feierlichkeiten zum Jahrestag zum Ende des Koreakrieges zum Aufbau eines "Volksparadieses" aufgerufen. Es sei die "heilige Mission und Pflicht unserer Generation", "unsere Ideologie und unser Gesellschaftssystem zuverlässig zu verteidigen" und "ein Paradies für das Volk zu errichten", sagte Kim am Freitag nach Angaben der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA.

SPD-Außenpolitiker werfen CDU Nachsicht mit Trump vor

SPD-Außenpolitiker werfen der CDU vor, zu nachsichtig mit dem republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump umzugehen. "Die CDU tritt ja gegenüber Trump fast devot auf", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner dem "Tagesspiegel" nach Angaben vom Samstag. Trump sei ein verurteilter Straftäter, der demokratische Wahlergebnisse nicht akzeptiere "und Gewalt befürwortet, um an die Macht zu kommen".

Geywitz will Umzug aufs Land fördern und gegen Wohnungsleerstand vorgehen

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) will angesichts der Wohnungsnot in den Großstädten Menschen zum Umzug in kleinere Orte oder aufs Land bewegen. "Gerade in kleinen und mittelgroßen Städten ist das Potenzial groß, weil es dort auch Kitas, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte gibt", sagte Geywitz der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. Um Menschen zur Rückkehr in die Heimat oder zum Umzug aus der Großstadt ins Umland zu bewegen, brauche es dort aber genügend Züge und Busse und digitale Angebote.

Textgröße ändern: