Deutsche Tageszeitung - Jahrzehnte zu spät! Katholische Kirche in USA richtet Hotline gegen Missbrauch ein

Jahrzehnte zu spät! Katholische Kirche in USA richtet Hotline gegen Missbrauch ein


Jahrzehnte zu spät! Katholische Kirche in USA richtet Hotline gegen Missbrauch ein
Jahrzehnte zu spät! Katholische Kirche in USA richtet Hotline gegen Missbrauch ein / Foto: ©

Die katholische Kirche in den USA will Konsequenzen aus den Missbrauchsskandalen ziehen: Die Bischofskonferenz kündigte am Mittwoch (Ortszeit) die Einrichtung einer Melde-Hotline an, über die Missbrauchsfälle angezeigt und rasch zur Strafverfolgung gebracht werden sollten. Zudem werde ein neuer Verhaltenskodex für Bischöfe zum Thema sexueller Missbrauch erarbeitet.

Textgröße ändern:

Diese Neuerungen seien "nur der Anfang", erklärte die Bischofskonferenz. Die Kirche werde weiter mit Betroffenen und Experten beraten und "zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um auf den Skandal zu reagieren und Gerechtigkeit wiederherzustellen".

Im Zentrum der nun bekannt gegebenen Maßnahmen steht ein neues kirchenunabhängiges Meldesystem, an das sich Betroffene vertraulich per Telefon und E-Mail wenden können. Die Informationen sollten dann an die "zuständigen kirchlichen Stellen" sowie an die weltlichen Justizbehörden weitergeleitet werden. Dies solle sicherstellen, dass Missbrauchsvorwürfe geprüft und nicht unter den Teppich gekehrt würden.

Die Bischofskonferenz erklärte zudem ihre Unterstützung für eine "umfassende Aufklärung" der Missbrauchsvorwürfe gegen Kardinal Theodore McCarrick, der im Juli zurückgetreten war. Der Ex-Bischof von Washington wird beschuldigt, als Priester in New York in den 1970er Jahren einen Jungen im Teenager-Alter missbraucht zu haben.

Der derzeitige Erzbischof von Washington, Donald Wuerl, der den massenhaften sexuellen Missbrauch von Kindern vertuscht haben soll, will Papst Franziskus demnächst seinen Rücktritt anbieten.

Für Entsetzen in der Kirch hatte zudem ein im August vorgelegter Bericht gesorgt, der allein für den Bundesstaat Pennsylvania mindestens 1000 Fälle von Kindesmissbrauch durch katholische Priester dokumentiert. Viele der Fälle waren von der Kirche vertuscht worden.  (M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Kreise: Söldnergruppe Wagner verlässt Mali - Ablösung durch russisches Afrikakorps

Die russische Söldnergruppe Wagner verlässt nach Angaben aus Diplomaten- und Sicherheitskreisen offiziell das westafrikanische Mali - ihre Kontingente sollen jedoch in die russische Nachfolgeorganisation integriert werden, das sogenannte Afrikakorps. "Wagner beendet offiziell seine Präsenz in Mali. Aber das Afrikakorps übernimmt", hieß es aus Diplomatenkreisen in der Sahel-Region.

Zehntausende demonstrieren in Madrid gegen Spaniens Regierung

Zehntausende Menschen haben am Sonntag in Madrid gegen die Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez demonstriert. Bei einer Kundgebung der oppositionellen konservativen Partei PP auf dem zentral gelegenen Plaza de España wurde die Regierung der Korruption beschuldigt und der Rücktritt von Sánchez gefordert. Viele Demonstranten schwenkten die spanische Nationalflagge und riefen "Pedro Sánchez, dimite!" (Pedro Sánchez, tritt zurück!).

Moskau: Russische Panzer dringen erstmals in ukrainische Region Dnipropetrowsk vor

Erstmals während der seit drei Jahren andauernden russischen Militäroffensive dringen Moskaus Streitkräfte nach eigenen Angaben am Boden in die ukrainische Region Dnipropetrowsk vor. Die russische Armee teilte am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit, Kräfte einer Panzereinheit führten eine "Offensive in der Region Dnipropetrowsk" aus. Unterdessen herrscht weiterhin Uneinigkeit über einen für das Wochenende angekündigten Gefangenenaustausch zwischen Moskau und Kiew.

Grüne dringen auf Veröffentlichung von Untersuchungsbericht zu Maskenbeschaffung

Die Grünen dringen auf die Veröffentlichung des internen Untersuchungsberichts zu Maskenbeschaffungen durch Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). "Der Sonderbericht zur Maskenbeschaffung ist dem Parlament unverzüglich, vollständig und ungeschönt vorzulegen", sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Sie nannte es "skandalös", dass die aktuelle Ministerin Nina Warken (CDU) den Bericht bisher zurückhalte.

Textgröße ändern: