Deutsche Tageszeitung - Reichsbürgerpläne für Lauterbach-Entführung: Weiterer Prozess in Koblenz begonnen

Reichsbürgerpläne für Lauterbach-Entführung: Weiterer Prozess in Koblenz begonnen


Reichsbürgerpläne für Lauterbach-Entführung: Weiterer Prozess in Koblenz begonnen
Reichsbürgerpläne für Lauterbach-Entführung: Weiterer Prozess in Koblenz begonnen / Foto: © POOL/AFP/Archiv

Vor dem Oberlandesgericht (OLG) im rheinland-pfälzischen Koblenz hat am Donnerstag ein weiteres Verfahren um die mutmaßlich von Reichsbürgern geplante Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begonnen. Angeklagt sind ein 52-Jähriger und eine 33-Jährige wegen der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und Beihilfe zur Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens gegen den Bund. Geplant sind Verhandlungstermine bis August.

Textgröße ändern:

Die Beschuldigten sollen in die Umsturzpläne der Gruppierung mit dem Namen Vereinte Patrioten eingeweiht gewesen sein, deren mutmaßliche Anführer im April 2022 festgenommen wurden. Gegen fünf mutmaßliche Rädelsführer wird bereits seit Mai vorigen Jahres vor dem OLG in Koblenz verhandelt. Ihr Plan soll es gewesen sein, bürgerkriegsähnliche Zustände auszulösen, um die Demokratie in Deutschland zu beseitigen und die Staatsgewalt zu übernehmen.

Nach Beginn des Prozesses gegen die mutmaßlichen Führungsfiguren der Gruppe gingen die Ermittlungen weiter, es mehrere weitere Festnahmen. So wurden im Oktober 2023 fünf weitere mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer gefasst.

Erst am Mittwoch erhob die Generalstaatsanwaltschaft im hessischen Frankfurt am Main Anklage gegen einen dieser Verdächtigen, einen 61-Jährigen. Auch ihm wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens vorgeworfen. Vor knapp zwei Wochen klagte die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg einen weiteren Beschuldigten wegen Unterstützung an. Bei diesem handelt es sich um einen 66-Jährigen.

Die beiden nun in Koblenz vor Gericht stehenden Angeklagten wurden ebenfalls bei den Razzien im Oktober festgenommen. Der 52-Jährige soll laut Anklage für mutmaßlich geplante Anschläge auf die Stromversorgung Hochspannungsleitungen ausgekundschaftet haben. Die 33-Jährige, die Tochter eines der Angeklagten im seit Mai in Koblenz laufenden Verfahren ist, soll die Umsturzpläne gefördert haben. Sie soll unter anderem Administratorin von Chatgruppen gewesen sein.

Außerdem soll sie nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft einem gesondert verfolgten Gruppenmitglied ihr Auto und ein Dokument mit Anleitungen zur Sprengstoffherstellung gegeben haben. Für das Verfahren gegen sie und den 52-Jährigen sind insgesamt 25 Verhandlungstermine bis Ende August angesetzt.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Baerbock fordert von Deutschland und EU mehr Investitionen in Sicherheit

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Deutschland und die EU aufgefordert, mehr in die Sicherheit zu investieren. Der europäische Pfeiler in der Nato müsse gestärkt werden, unabhängig davon, wer demnächst in den USA regiert, sagte Baerbock am Freitag bei einer Veranstaltung der "Zeit". "Die Vorstellung, dass wir uns nicht verteidigen müssen, hat (Russlands Präsident Wladimir) Putin zerbombt."

Trump trifft Netanjahu und warnt vor "drittem Weltkrieg" bei Wahlniederlage

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "dritten Weltkrieg" gewarnt, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen. "Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell", sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. "Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg."

Israels Armee: Bereiten "entscheidende Offensive" gegen Hisbollah im Libanon vor

Die israelische Armee bereitet laut eigenen Angaben eine "entscheidende Offensive" gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Truppen bereiteten sich auf den "Übergang zur Offensive" vor, sagte der israelische Generalmajor Ori Gordin laut Militärangaben vom Freitag. "Wenn der Moment kommt und wir in die Offensive gehen, wird es eine entscheidende Offensive", fügte er hinzu.

Russisches Kriegsschiff legt für Zwischenstopp in Algerien an

Das modernste Kriegsschiff der russischen Flotte, die "Admiral Gorschkow", macht laut Angaben aus Moskau für einen Zwischenstopp in Algerien Station. Das mit Hyperschallraketen ausgestattete Schiff habe am Freitag für mehrere Tage im Hafen von Oran am Mittelmeer angelegt, teilte das russische Verteidigungsministerium. Laut der Nachrichtenagentur Tass wird das Schiff vom Tanker "Akademik Paschin" begleitet.

Textgröße ändern: