Deutsche Tageszeitung - Kontakte nach Russland und China: Scharfe Kritik an AfD in Bundestags-Debatte

Kontakte nach Russland und China: Scharfe Kritik an AfD in Bundestags-Debatte


Kontakte nach Russland und China: Scharfe Kritik an AfD in Bundestags-Debatte
Kontakte nach Russland und China: Scharfe Kritik an AfD in Bundestags-Debatte / Foto: © AFP

Die AfD ist im Bundestag wegen mutmaßlicher Kontakte nach Russland und China unter heftige Kritik geraten. Der SPD-Innenexperte Dirk Wiese warf der AfD am Donnerstag in einer Aktuellen Stunde "geheuchelte Vaterlandsliebe" vor. "Ist es vielleicht gar nicht das eigene Land, das Sie so sehr lieben, sind es nicht vielleicht Diktaturen wie China, Russland und Belarus", fragte Wiese in Richtung der AfD-Fraktion. "Wenn es darum geht, die eigenen Taschen zu füllen, sind die eigenen Prinzipien plötzlich nicht mehr so wichtig."

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In dieser Woche war ein Mitarbeiter des AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah, unter dem Vorwurf der Spionage für China verhaftet worden. Der Listenzweite Petr Bystron sieht sich dem Verdacht der Geldannahme aus Russland ausgesetzt.

Der CDU-Abgeordnete Marc Heinrichmann warf der AfD vor: "Sie verraten und verkaufen das deutsche Volk." Dubiose Kontakte zu Russland und China seien in der AfD weit verbreitet, es gehe dabei auch um ein "Organisationsversagen", für das letztlich die Parteispitze die Verantwortung trage. "Die Causa Krah und Bystron ist längst eine Causa Chrupalla und Weidel", sagte Heinrichmann mit Blick auf die AfD-Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla.

Mit Blick auf den Wahlslogan der AfD zur Bundestagswahl 2021 - "Mut zur Wahrheit" - sagte Heinrichmann: "Wenn sie die Wahrheit sehen würden, würden Sie einen stinkenden Misthaufen vor ihrer Fraktion sehen."

Der AfD-Abgeordnete Stefan Keuter wies die Anschuldigungen als unbewiesen zurück und warf der Regierung vor, seine Partei beschädigen zu wollen. "Eine Regierung, die gegen die Opposition hetzt, erinnert an die dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte", sagte Keuter. "Ich erwarte von Ihnen gerichtsfeste Beweise", fuhr er fort. "Solange Sie diese nicht vorlegen, gilt die Unschuldsvermutung."

(V.Sørensen--DTZ)