Deutsche Tageszeitung - Teilergebnisse: Sieg von Regierungspartei bei Kommunalwahl-Wiederholung in Belgrad

Teilergebnisse: Sieg von Regierungspartei bei Kommunalwahl-Wiederholung in Belgrad


Teilergebnisse: Sieg von Regierungspartei bei Kommunalwahl-Wiederholung in Belgrad
Teilergebnisse: Sieg von Regierungspartei bei Kommunalwahl-Wiederholung in Belgrad / Foto: © AFP

Bei der Wiederholung der Kommunalwahlen in Serbien hat sich Teilergebnissen zufolge ein klarer Sieg der Regierungspartei Serbische Fortschrittspartei (SNS) von Präsident Aleksandar Vucic abgezeichnet. Laut vom Zentrum für Freie Wahlen und Demokratie (Cesid) und dem Meinungsforschungsinstitut Ipsos am Sonntag veröffentlichten Teilergebnissen lag die SNS in der Hauptstadt Belgrad mit 53 Prozent der Stimmen auf dem ersten Platz, gefolgt von der neuen Oppositionspartei Kreni Promeni (Go for Change), die demnach auf 17 Prozent der Stimmen kam.

Textgröße ändern:

Vucics Partei konnte überdies in fast allen anderen Gemeinden des Landes einen Sieg einfahren. Die offiziellen Endergebnisse stehen indes noch aus.

Zwei Stunden vor Schließung der Wahllokale um 18.00 Uhr hatten 37 Prozent der Wähler in der serbischen Hauptstadt ihre Stimme abgegeben - und damit deutlich weniger als bei dem Urnengang im Dezember, bei dem die Wahlbeteiligung bei über 45 Prozent lag.

Die Wahl in Belgrad musste rund sechs Monate nach der Feststellung mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten wiederholt werden. Präsident Vucic hatte bei der Parlamentswahl und den Kommunalwahlen Mitte Dezember einen umfassenden Sieg für sich beansprucht. In Belgrad kam seine rechtspopulistische SNS damals auf 49 der 110 Sitze im Stadtrat, das lose Oppositionsbündnis Serbien gegen Gewalt auf 43 Sitze.

Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) stellten jedoch "Unregelmäßigkeiten", "Stimmenkauf" und "Urnenstau" fest. Die Opposition warf der SNS Betrug vor. Dies führte zu massiver internationaler Kritik und wochenlangen Massendemonstrationen im Land. Die SNS stritt die Vorwürfe ab. Da keine regierungsfähige Mehrheit zustande kam, wurden im März schließlich Neuwahlen angeordnet.

"Wir hatten auch nach dem 17. Dezember in Belgrad eine Mehrheit", sagte Vucic nach dem Bekanntwerden der Teilergebnisse am Sonntag. Seine Partei habe jedoch das Gefühl gehabt, dass die Rechtmäßigkeit dieses Wahlergebnisses nicht ausreichend gewesen sei, "da einige andere keine Koalition mit uns eingehen wollten". "Jetzt werden wir 62 oder 63 von 110 Sitzen im Stadtrat haben", sagte er.

Obwohl er nicht selbst kandidierte, war Vucic das Gesicht der Kampagne für die Koalition "Aleksandar Vucic - Belgrad Morgen". Die Opposition, die auf eine Abwahl des amtierenden Bürgermeisters Aleksandar Sapic von Vucivs Partei SNS hofft, spaltete sich indes weiter.

Der Chef der Oppositionspartei Go For Change und zugleich ihr Bürgermeisterkandidat für Belgrad, Savo Manojlovic, bezeichnete das vorläufige Ergebnis seiner Partei als "großen Erfolg" für "alle Wahlbeobachter, Kandidaten und Unterstützer, die uns unter unmöglichen Bedingungen zur Seite standen". Allerdings gebe es "in einem Land mit solchen Wahlbedingungen nichts zu feiern", fügte er hinzu.

Die örtlichen Nichtregierungsorganisationen CRTA und Cesid stellten bei der Neuwahl dutzende Unregelmäßigkeiten fest, darunter Stimmenkauf oder doppelte Registrierung von Wählern. Wahlbeobachter der OSZE werden am Montagmorgen ihren ersten Bericht vorlegen.

(L.Barsayjeva--DTZ)

Empfohlen

Unionsfraktion will Einbindung von Bundestag bei EU-Nutzung von Russland-Vermögen

Die Unionsfraktion fordert eine Einbindung des Bundestags, falls Deutschland im Zusammenhang mit den Plänen zur Nutzung eingefrorener russischer Vermögen für die Unterstützung der Ukraine finanzielle Verpflichtungen eingeht. Es handle sich hier um ein "Thema mit gravierenden Auswirkungen", sagte Unionsparlamentsgeschäftsführer Steffen Bilger (CDU) am Dienstag in Berlin. "Der Bundestag muss sich auf jeden Fall damit beschäftigen."

Albanese: Schützen von Sydney offenbar von "Ideologie des Islamischen Staates" motiviert

Zwei Tage nach dem tödlichen Anschlag auf eine jüdische Feier am Bondi Beach in Sydney hat sich der Verdacht auf ein islamistisches Motiv erhärtet. Die mutmaßlichen Täter seien offenbar Anhänger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gewesen, sagte Australiens Premierminister Anthony Albanese am Dienstag im Sender ABC. Die Verdächtigen waren im November in die Philippinen gereist, um die von islamistischen Unruhen geprägte Region Mindanao zu besuchen, wie philippinischen Behörden bestätigten.

Rechtsextreme Musik auf Weihnachtsmarkt: Staatsschutz ermittelt in Niedersachsen

Auf einem Weihnachtsmarkt im niedersächsischen Otterndorf soll an mehreren Tagen hintereinander rechtsextreme Musik mit volksverhetzenden und antisemitischen Texten abgespielt worden sein. Die Polizei in Cuxhaven ermittelte nach eigenen Angaben vom Dienstag unter anderem aufgrund entsprechender Videobeiträge in sozialen Netzwerken. Abgespielt wurden demnach auch Lieder der gerichtlich als kriminelle Vereinigung eingestuften deutschen Neonaziband Landser. Die Täter waren unbekannt.

Neffe von Thailands Ex-Regierungchef Thaksin als Spitzenkandidat für Wahl im Februar nominiert

Inmitten des wiederaufgeflammten Grenzkonflikts mit Kambodscha hat die Partei des früheren thailändischen Regierungschefs Thaksin Shinawatra dessen Neffen zu ihrem Spitzenkandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten bei der bevorstehenden Parlamentswahl aufgestellt. Die Pheu-Thai-Partei nominierte am Dienstag Yodchanan Wongsawat zu ihrem Spitzenkandidaten bei der für den 8. Februar angesetzten Parlamentswahl. Der 46-Jährige Biomedizintechniker ist der Sohn von Ex-Regierungschef Somchai Wongsawat und Thaksins Schwester Yaowapa Wongsawat.

Textgröße ändern: