Deutsche Tageszeitung - Russland sieht US-Hilfen für Venezuela als Vorwand für Militäreinsatz

Russland sieht US-Hilfen für Venezuela als Vorwand für Militäreinsatz


Russland sieht US-Hilfen für Venezuela als Vorwand für Militäreinsatz
Russland sieht US-Hilfen für Venezuela als Vorwand für Militäreinsatz / Foto: ©

Russland hat den USA vorgeworfen, unter dem Deckmantel humanitärer Hilfen einen Militäreinsatz in Venezuela zu planen. Für Samstag sei eine von der US-Regierung angeführte "gefährliche Provokation großen Ausmaßes" geplant, sagte die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa am Freitag. Die geplante Überquerung der venezolanischen Grenze durch einen "sogenannten humanitären Konvoi" sei in Wirklichkeit "ein bequemer Vorwand für einen Militäreinsatz".

Textgröße ändern:

Seit Tagen gibt es ein Tauziehen um geplante Hilfslieferungen aus den USA für die Not leidende Bevölkerung in Venezuela. Tonnenweise Hilfsgüter sind auf der kolumbianischen Seite der Grenze blockiert, die venezolanischen Streitkräfte sperrten mehrere Grenzübergänge. Der Oppositionsführer und selbst ernannte Übergangspräsident Juan Guaidó setzte der Regierung eine Frist bis Samstag, die Hilfsgüter ins Land zu lassen.

Die Regierung von Präsident Nicolás Maduro lehnt Hilfslieferungen der USA kategorisch ab. Der Linksnationalist bezeichnet diese als "Show" und als Vorwand für eine US-Militärintervention.

Maduro hatte am 10. Januar offiziell seine zweite Amtszeit angetreten. Der größte Teil der Opposition hatte die Präsidentschaftswahl vom Mai 2018 boykottiert und erkennt das Ergebnis nicht an. Vor einem Monat hatte der oppositionelle Parlamentspräsident Guaidó Maduro offen herausgefordert und sich zum Übergangsstaatschef Venezuelas erklärt. Inzwischen wurde er von rund 50 Staaten anerkannt, darunter auch Deutschland.

In Venezuela herrscht seit Jahren eine gravierende Versorgungskrise, obwohl das Land über die weltgrößten Ölvorkommen verfügt. Mehrere Millionen Venezolaner flohen bereits aus ihrem Land, wo es an Medikamenten, Lebensmitteln und anderen Artikeln des täglichen Bedarfs fehlt.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Baerbock fordert von Deutschland und EU mehr Investitionen in Sicherheit

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Deutschland und die EU aufgefordert, mehr in die Sicherheit zu investieren. Der europäische Pfeiler in der Nato müsse gestärkt werden, unabhängig davon, wer demnächst in den USA regiert, sagte Baerbock am Freitag bei einer Veranstaltung der "Zeit". "Die Vorstellung, dass wir uns nicht verteidigen müssen, hat (Russlands Präsident Wladimir) Putin zerbombt."

Trump trifft Netanjahu und warnt vor "drittem Weltkrieg" bei Wahlniederlage

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "dritten Weltkrieg" gewarnt, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen. "Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell", sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. "Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg."

Israels Armee: Bereiten "entscheidende Offensive" gegen Hisbollah im Libanon vor

Die israelische Armee bereitet laut eigenen Angaben eine "entscheidende Offensive" gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Truppen bereiteten sich auf den "Übergang zur Offensive" vor, sagte der israelische Generalmajor Ori Gordin laut Militärangaben vom Freitag. "Wenn der Moment kommt und wir in die Offensive gehen, wird es eine entscheidende Offensive", fügte er hinzu.

Russisches Kriegsschiff legt für Zwischenstopp in Algerien an

Das modernste Kriegsschiff der russischen Flotte, die "Admiral Gorschkow", macht laut Angaben aus Moskau für einen Zwischenstopp in Algerien Station. Das mit Hyperschallraketen ausgestattete Schiff habe am Freitag für mehrere Tage im Hafen von Oran am Mittelmeer angelegt, teilte das russische Verteidigungsministerium. Laut der Nachrichtenagentur Tass wird das Schiff vom Tanker "Akademik Paschin" begleitet.

Textgröße ändern: