Deutsche Tageszeitung - Irak will 13 französischen Dschihadisten den Prozess machen

Irak will 13 französischen Dschihadisten den Prozess machen


Irak will 13 französischen Dschihadisten den Prozess machen
Irak will 13 französischen Dschihadisten den Prozess machen / Foto: ©

Der Irak will 13 französischen Dschihadisten den Prozess machen. Das kündigte Staatschef Barham Saleh am Montag nach einem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Paris an. Die mutmaßlichen Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) würden "gemäß irakischem Recht" abgeurteilt, sagte Saleh. Damit droht ihnen womöglich die Todesstrafe.

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Saleh betonte, die Dschihadisten hätten sich der "Verbrechen gegen den Irak und irakische Einrichtungen" schuldig gemacht. Details nannte er nicht. Macron begrüßte die Ankündigung. Der Irak könne "souverän" über die Kämpfer entscheiden, sagte er. Kurdisch-arabische Einheiten in Syrien hatten dem Irak die Extremisten überstellt. Zunächst war von 14 Dschihadisten die Rede gewesen.

Über den Umgang mit ausländischen IS-Dschihadisten wird derzeit international gestritten. US-Präsident Donald Trump hat die Europäer aufgefordert, ihre von den Kurden inhaftierten rund 800 Staatsbürger zurückzunehmen, um ihnen in ihrer Heimat den Prozess zu machen. Zuletzt befanden sich noch bis zu 130 französische Männer, Frauen und Kinder aus dem Umfeld der IS-Miliz in kurdischer Hand.

Positiv äußerte sich Macron zudem zu der Entscheidung der USA, rund 200 ihrer bislang 2000 Soldaten zur "Friedenssicherung" in Syrien zu belassen. Dies sei angesichts der schwierigen Sicherheitslage eine "Notwendigkeit", betonte Macron.

Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) bereiten seit Wochen eine Militäroffensive auf die letzte IS-Bastion in Syrien vor, die sich im Osten im Dorf Baghus an der Grenze zum Irak befindet.

In den vergangenen Tagen wurden nach SDF-Angaben rund 5000 Menschen - Männer, Frauen und Kinder - aus der Region Baghus herausgeholt, wo sich die letzten IS-Kämpfer auf einer Fläche von weniger als einem halben Quadratkilometer verschanzt haben.

Die von der US-geführten Anti-IS-Koalition unterstützten SDF zögern mit ihrer Offensive. Sie werfen den IS-Kämpfern vor, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

(W.Novokshonov--DTZ)

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