![Maas muss wegen neuer Panne von Regierungsflieger länger in Mali bleiben](https://www.deutschetageszeitung.de/media/shared.dtz/images/article-auto/c229e60cd1dbc578928b766b70dfe28d96f29ef4_high.jpg)
Maas muss wegen neuer Panne von Regierungsflieger länger in Mali bleiben
![Maas muss wegen neuer Panne von Regierungsflieger länger in Mali bleiben](https://www.deutschetageszeitung.de/media/shared.dtz/images/article-auto/c229e60cd1dbc578928b766b70dfe28d96f29ef4_high.jpg)
Die Pannenserie bei der Flugbereitschaft reißt nicht ab: Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) strandete wegen eines technischen Defekts seines Regierungsfliegers im westafrikanischen Mali und musste am Freitag mit einer Ersatzmaschine dort abgeholt werden. Das Verteidigungsministerium wies gleichwohl Zweifel an der Zuverlässigkeit der Flugbereitschaft zurück.
Maas war am Donnerstag zum Abschluss seiner mehrtägigen Westafrika-Reise in Malis Hauptstadt Bamako eingetroffen. Von dort konnte er jedoch wegen eines Hydraulik-Lecks am Fahrwerk seiner Maschine vom Typ A319 nicht wie geplant zum Rückflug starten.
Um Maas zurückzubringen, startete von Deutschland am Freitagmorgen eine andere Maschine der Flugbereitschaft vom Typ A340. Der Minister wurde nun in der Nacht zum Samstag zurückerwartet.
Das Hydraulik-Leck sei "außerhalb des Toleranzbereichs" gewesen, sagte ein Luftwaffensprecher. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Jens Flosdorff, hob hervor, es habe zuvor bei insgesamt 370 Flügen erst einen einzigen Ausfall bei einem Regierungsflug mit einer A319 gegeben.
Insgesamt liege die Zuverlässigkeit der Flugbereitschaft bei durchschnittlich 98 Prozent, sagte Flosdorff weiter. Dies entspreche dem Wert "großer, renommierter Fluggesellschaften". Der Unterschied sei nur, dass die Flotte der Flugbereitschaft insgesamt sehr klein sei und die Maschinen häufiger in exotischen Ländern landeten, die über keine ausgebaute Infrastruktur für Ersatzteile oder Reparaturen verfügten.
Auch hielten große Fluggesellschaften teils Dutzende Flugzeuge in Reserve, "diese Möglichkeit haben wir nicht", sagte der Ministeriumssprecher. Nur bei besonders wichtigen Flügen von Bundeskanzlerin oder Bundespräsident werde jetzt darauf geachtet, dass eine Ersatzmaschine samt Besatzung bereitstehe.
Flosdorff wies auch darauf hin, dass als Ersatz für die beiden mehr als 20 Jahre alten Maschinen des Typs A340 bereits Neubeschaffungen auf den Weg gebracht worden seien. Insgesamt plant die Regierung den Kauf von drei neuen Flugzeugen des moderneren Typs A350. Flosdorff wies aber darauf hin, dass vor 2020 keines dieser Flugzeuge mit der notwendigen Sonderausstattung einsatzfähig sein werde.
In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Probleme mit den Flugzeugen der Bundeswehr-Flugbereitschaft gegeben. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier saß Ende Januar mit dem Airbus A340 "Theodor Heuss" vorübergehend in Äthiopien fest. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) musste Anfang des Jahres wegen des Ausfalls einer Regierungsmaschine auf einen geplanten Besuch in Namibia verzichten.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) war eine Leidtragende der Pannenserie. Sie musste im Dezember bei der Reise zum G20-Gipfel in Buenos Aires wegen eines Totalausfalls des Funksystems umkehren und auf eine Linienmaschine umsteigen. Merkel traf mit einer stark verkleinerten Delegation erst mit großer Verspätung bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs in Argentinien ein.
Gleichwohl stärkte Regierungssprecher Steffen Seibert der Flugbereitschaft ausdrücklich den Rücken. "Uns ist bewusst, dass die Frauen und Männer der Flugbereitschaft mit großem Einsatz daran arbeiten, dass sie einen tadellosen Flugbetrieb gewährleisten", sagte Seibert. Auch Außenamtssprecherin Maria Adebahr dankte ihnen "für ihren großartigen Einsatz".
(S.A.Dudajev--DTZ)