Deutsche Tageszeitung - Zahl der illegalen Migranten zwischen Mexiko und USA deutlich angestiegen

Zahl der illegalen Migranten zwischen Mexiko und USA deutlich angestiegen


Zahl der illegalen Migranten zwischen Mexiko und USA deutlich angestiegen
Zahl der illegalen Migranten zwischen Mexiko und USA deutlich angestiegen / Foto: ©

Die Zahl der zentralamerikanischen Migranten, die illegal über die mexikanische Grenze in die USA einreisen, ist deutlich angestiegen. Rund 76.100 Migranten wurden im Februar nach ihrer Einreise aus Mexiko auf US-Territorium gestoppt, wie die US-Grenzpolizei am Dienstag mitteilte. Das ist die höchste monatliche Zahl seit Oktober 2013. Der Anstieg dürfte die Diskussion über die Strategie von US-Präsident Donald Trump zur Begrenzung der Migration an der mexikanische Grenze befeuern.

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Unter den Migranten waren viele Familien und Kinder. Die Grenzpolizei zählte rund 36.000 Familien und 6800 unbegleitete Minderjährige, die sich bei den Behörden meldeten, um Asyl zu beantragen. Die meisten Zuwanderer stammten aus den zentralamerikanischen Staaten Guatemala, Honduras und El Salvador. Sie fliehen vor Hunger und Gewalt in ihren Heimatländern.

Im Vergleich zu Februar 2018 verdoppelte sich die Zahl der illegalen Zuwanderer im vergangenen Monat. Verglichen mit Februar 2017 - dem ersten Monat, der vollständig in Trumps Amtszeit fiel - verdreifachte sich die Zahl.

Der Chef des US-Grenzschutzes, Kevin McAleenan, sprach von einer "humanitären" Krise und einer Krise der "nationalen Sicherheit". Insbesondere die wachsende Zahl an Familien und Kindern, die in "größeren Gruppen und in abgelegeneren Gegenden" über die Grenze kommen, sei eine "Herausforderung" für den Grenzschutz. Mehr als 70 Gruppen von jeweils mehr als 100 Flüchtlingen hatten die Grenze vergangenen Monat überquert.

Der Zuwachs ist ungewöhnlich für Februar, den kältesten Monat in der Grenzregion. Für gewöhnlich geht in dieser Zeit die Zahl der illegalen Einreisen zurück. In den drei vorhergehenden Monaten hatte die durchschnittliche Zahl der illegalen Migranten bei rund 61.000 gelegen.

Der außergewöhnliche Anstieg dürfte auch mit den jüngsten Flüchtlingstrecks aus Zentralamerika zusammenhängen, mit denen Trump im Dezember und Januar die sechswöchige Teilschließung der US-Regierung begründet hatte. Gegen die illegale Einwanderung will der Präsident eine Mauer an der Grenze zu Mexiko errichten lassen, der Kongress verweigerte jedoch die Mittel. Zur Finanzierung des höchst umstrittenen Vorhabens rief Trump im Februar den Notstand aus.

Zudem hatte die US-Regierung Ende Januar eine neue Asyl-Strategie verkündet. Demnach sollen Migranten, die unerlaubt die Grenze überquerten, zurück nach Mexiko geschickt werden und dort auf die Entscheidung der US-Behörden über ihre Asylanträge warten. Dies kann bis zu zwei Jahre dauern. Bislang wurde diese Strategie jedoch nur in einem Teilabschnitt der Grenze, in Tijuana, umgesetzt.

(U.Stolizkaya--DTZ)

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