
Zuzahlungen von Kassenpatienten deutlich gestiegen

Die Zuzahlungen der gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Sie erhöhten sich von 4,1 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf 4,21 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, wie aus einer AFP am Mittwoch vorliegenden Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion hervorgeht.
Die Zuzahlungen für Arzneimittel stiegen demnach von knapp 2,20 Milliarden auf 2,25 Milliarden. Bei Heil- und Hilfsmitteln stieg der Betrag von 867 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 934 Millionen im vergangenen Jahr. Bei den Krankenhausbehandlungen gab es nur ein kleines Plus von 690 Millionen auf 694 Millionen Euro.
Über die Zahlen hatte zunächst der Berliner "Tagesspiegel" vom Mittwoch berichtet. Demnach stiegen die Zuzahlungen der gesetzlich Versicherten in Deutschland von 2016 bis 2018 um 8,8 Prozent.
Die gesetzlich Versicherten müssen sich in Form der Zuzahlungen an den Gesundheitskosten beteiligen. Damit soll nach dem Willen der Bundesregierung die Solidargemeinschaft geschützt und das Kostenbewusstsein geschärft werden, wie es in der Antwort auf die Anfrage der Linken heißt.
"Zuzahlungen bestrafen diejenigen, die krank sind und die einer ärztlichen Verordnung Folge leisten", sagte der Linken-Gesundheitsexperte Achim Kessler der Zeitung. "Daher gehören Zuzahlungen komplett abgeschafft", forderte er im "Tagesspiegel".
(U.Stolizkaya--DTZ)