Deutsche Tageszeitung - EU warnt Bukarest vor Vorgehen gegen rumänische Korruptionsjägerin Kövesi

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

EU warnt Bukarest vor Vorgehen gegen rumänische Korruptionsjägerin Kövesi


EU warnt Bukarest vor Vorgehen gegen rumänische Korruptionsjägerin Kövesi
EU warnt Bukarest vor Vorgehen gegen rumänische Korruptionsjägerin Kövesi / Foto: ©

EU-Justizkommissarin Vera Jourova hat die rumänische Regierung davor gewarnt, die Kandidatur der Korruptionsjägerin Laura Codruta Kövesi für den Posten der EU-Generalstaatsanwältin zu behindern. Sie rufe alle dazu auf, im Auswahlprozess für die Leitung der neuen Europäischen Staatsanwaltschaft "fair zu spielen", sagte Jourova am Freitag in Brüssel. Niemand dürfe Kandidaten für den Posten "diskreditieren oder untergraben". Jourova verwies ausdrücklich auf die Rumänin Kövesi.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Die Regierung in Bukarest versucht seit Wochen, die Kandidatur der 45-Jährigen zu behindern. Kövesi hat sich mit ihrem entschlossenen Kampf gegen Korruption in ihrer Heimat einen Namen gemacht - wurde aber im Juli als oberste Korruptionsbekämpferin abgesetzt. Der Schritt war Teil einer umstrittenen Justizreform der in Bukarest regierenden Sozialdemokraten, die Rumänien scharfe Kritik unter anderem von Seiten der EU-Kommission einbrachte.

Kövesi wird inzwischen von der rumänischen Justiz selbst des Amtsmissbrauchs und der Korruption beschuldigt. Mit Blick auf die Leitung der Europäische Staatsanwaltschaft sucht Rumäniens Regierung ihre Ernennung zu verhindern.

Das EU-Parlament hat sich aber für Kövesi als erste EU-Generalstaatsanwältin ausgesprochen. Die Mitgliedstaaten hatten dem Franzosen Jean-François Bohnert den Vorzug gegeben. Beide Seiten müssen sich nun auf einen Kandidaten einigen. Als de facto aus dem Rennen gilt der Deutsche Andrés Ritter als dritter Kandidat.

Die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) mit Sitz in Luxemburg soll ab Ende 2020 als unabhängige EU-Strafverfolgungsbehörde bei Finanzdelikten zum Nachteil des EU-Haushalts ermitteln. Als Vorhaben aller 28 EU-Länder war die EPPO nach jahrelanger Diskussion 2017 gescheitert. Sie wird nun als "vertiefte Zusammenarbeit" von bislang 22 Staaten ihre Arbeit aufnehmen.

Nicht mit von der Partie sind neben EU-Aussteiger Großbritannien Schweden, Ungarn, Polen, Irland und Dänemark. Jourova zeigte sich nach Gesprächen mit dem schwedischen Justizminister am Freitag zuversichtlich, dass das Land bald beitreten könnte.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Hisbollah-Flagge bei Konzert: Ermittlungen gegen Mitglied von Rap-Gruppe Kneecap

Nach dem Zeigen einer Hisbollah-Fahne bei einem Konzert in London wird einem Mitglied der irischen Rap-Gruppe Kneecap ein Verstoß gegen die Anti-Terror-Gesetzgebung vorgeworfen. Gegen Musiker Liam O'Hanna bestehe der Verdacht der Unterstützung einer verbotenen Vereinigung, erklärte die Londoner Polizei am Mittwoch. Die Anti-Terror-Einheit der Londoner Polizei hatte demnach Ermittlungen eingeleitet, nachdem im vergangenen Monat ein Video des Konzerts im Internet aufgetaucht war.

Panzer, Hubschrauber, Fallschirmspringer: Armee nennt Details von Trump-Parade

Panzer, dutzende Kampfhubschrauber und Fallschirmspringer: Die US-Armee hat Details einer großen Militärparade in Washington am Geburtstag von Präsident Donald Trump bekannt gegeben. An der Parade, die offiziell zum 250. Jahrestag der Gründung der US-Armee am Tag von Trumps 79. Geburtstag am 14. Juni stattfindet, werden allein knapp 90 Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge teilnehmen, wie Armeesprecher Steve Warren am Mittwoch berichtete.

Netanjahu: Für Geisel-Rückkehr zu befristeter Waffenruhe im Gazastreifen bereit

Israel ist nach den Worten von Regierungschef Benjamin Netanjahu zu einer befristeten Waffenruhe im Gazastreifen bereit, um die Rückkehr der dort noch festgehaltenen israelischen Geiseln zu ermöglichen. "Wenn es eine Möglichkeit für eine befristete Waffenruhe zur Befreiung von Geiseln gibt: Wir sind bereit", sagte Netanjahu am Mittwochabend bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Von den noch immer von der Hamas in dem Palästinensergebiet festgehaltenen Geiseln seien 20 "sicher am Leben".

Trotz Korruptionsvorwürfen: USA nehmen Luxusjet aus Katar als Geschenk an

Trotz Korruptionsvorwürfen hat die US-Regierung einen Luxusjet aus Katar offiziell als Geschenk angenommen. Das US-Verteidigungsministerium kündigte am Mittwoch in Washington umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen an, damit die Boeing 747 "für den Transport des Präsidenten der Vereinigten Staaten verwendet" werden könne. Um den Verdacht der Bestechlichkeit von Präsident Donald Trump auszuräumen, geht die 400 Millionen Dollar teure "Spende" aus Katar offiziell an das Pentagon.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild