Deutsche Tageszeitung - Sahra Wagenknecht verlässt die Führung von "Aufstehen"

Sahra Wagenknecht verlässt die Führung von "Aufstehen"


Sahra Wagenknecht verlässt die Führung von "Aufstehen"
Sahra Wagenknecht verlässt die Führung von "Aufstehen" / Foto: ©

Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht zieht sich aus der Führung der Bewegung "Aufstehen" zurück. Nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" will sie damit eine Neuaufstellung der von ihr gegründeten Bewegung erreichen. Kritiker hatten die im September 2018 gestartete Sammlungsbewegung als Spaltungsversuch gewertet. Die Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger äußerten sich zunächst nicht zu der Entscheidung Wagenknechts.

Textgröße ändern:

Wagenknecht sagte der "FAS", Parteipolitiker seien mit ihren Erfahrungen anfangs notwendig gewesen. Nun aber sei es richtig, Verantwortung abzugeben an diejenigen, die die Bewegung "an der Basis ohnehin tragen". Sie verwies bei ihrer Entscheidung auch auf ihr eigenes Arbeitspensum. Nach dem "extremen Stress der letzten Jahre" sei sie zwei Monate ausgefallen und müsse nun eine neue Balance finden. Öffentlich für "Aufstehen" auftreten wolle sie aber weiterhin.

Gleichzeitig kritisierte Wagenknecht ihre eigene Partei. SPD und Linke fühlten sich "in der Sackgasse offenkundig so wohl, dass sie die Chance, die ’Aufstehen’ mit seiner großen Resonanz bedeutet hat, ausgeschlagen haben", sagte die Linken-Politikern.

Trotz des angekündigten Rückzugs von Wagenknecht aus der Führung von "Aufstehen" glaubt deren Ehemann und Ex-Linkenchef Oskar Lafontaine weiter an den Erfolg der Sammelbewegung. Die Bewegung sei mit mehr als 160.000 Unterstützern "sehr gut gestartet", sagte er der "Bild am Sonntag". "Der Bedarf nach einer Politik, die das Soziale wieder in den Mittelpunkt rückt, ist groß."

Lafontaine sprach von "üblichen Anfangsschwierigkeiten". "Wir haben nur ehrenamtliche Helfer und keine Millionen Steuergelder und Wirtschaftsspenden wie andere Organisationen." Trotz guter Umfrageergebnisse habe die Bewegung darauf verzichtet, bei den Europa-Wahlen anzutreten, "weil wir keine Aufspaltung des linken Lagers wollen".

Kritiker Wagenknechts werten ihre Sammlungsbewegung als Spaltungsversuch. Als besonders schlecht gilt das Verhältnis zwischen Wagenknecht sowie den beiden Parteivorsitzenden Kipping und Riexinger.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Baerbock fordert von Deutschland und EU mehr Investitionen in Sicherheit

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Deutschland und die EU aufgefordert, mehr in die Sicherheit zu investieren. Der europäische Pfeiler in der Nato müsse gestärkt werden, unabhängig davon, wer demnächst in den USA regiert, sagte Baerbock am Freitag bei einer Veranstaltung der "Zeit". "Die Vorstellung, dass wir uns nicht verteidigen müssen, hat (Russlands Präsident Wladimir) Putin zerbombt."

Trump trifft Netanjahu und warnt vor "drittem Weltkrieg" bei Wahlniederlage

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "dritten Weltkrieg" gewarnt, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen. "Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell", sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. "Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg."

Israels Armee: Bereiten "entscheidende Offensive" gegen Hisbollah im Libanon vor

Die israelische Armee bereitet laut eigenen Angaben eine "entscheidende Offensive" gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Truppen bereiteten sich auf den "Übergang zur Offensive" vor, sagte der israelische Generalmajor Ori Gordin laut Militärangaben vom Freitag. "Wenn der Moment kommt und wir in die Offensive gehen, wird es eine entscheidende Offensive", fügte er hinzu.

Russisches Kriegsschiff legt für Zwischenstopp in Algerien an

Das modernste Kriegsschiff der russischen Flotte, die "Admiral Gorschkow", macht laut Angaben aus Moskau für einen Zwischenstopp in Algerien Station. Das mit Hyperschallraketen ausgestattete Schiff habe am Freitag für mehrere Tage im Hafen von Oran am Mittelmeer angelegt, teilte das russische Verteidigungsministerium. Laut der Nachrichtenagentur Tass wird das Schiff vom Tanker "Akademik Paschin" begleitet.

Textgröße ändern: