Deutsche Tageszeitung - Zivilschutz im Gazastreifen: Drei humanitäre Helfer bei israelischem Angriff geötet

Zivilschutz im Gazastreifen: Drei humanitäre Helfer bei israelischem Angriff geötet


Zivilschutz im Gazastreifen: Drei humanitäre Helfer bei israelischem Angriff geötet
Zivilschutz im Gazastreifen: Drei humanitäre Helfer bei israelischem Angriff geötet / Foto: © AFP

Bei einem Angriff im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge drei humanitäre Helfer getötet worden. Die drei Opfer des Angriffs in Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets waren für die US-Hilfsorganisation Word Central Kitchen (WCK) tätig, wie die Zivilschutzbehörde am Samstag erklärte.

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Mindestens "fünf Märtyrer", darunter drei Mitarbeiter von WCK, seien nach einem israelischen Luftangriff auf ein Auto im Nordosten von Chan Junis überführt worden, erklärte der Zivilschutz-Sprecher Mahmud Bassal. Die drei Helfer seien getroffen worden, obwohl ihr Fahrzeug "deutlich sichtbar" mit dem Logo der Hilfsorganisation gekennzeichnet gewesen sei.

Die Hilfsorganisation, die im April bereits den Tod von vier Mitarbeitern im Gazastreifen bekannt gegeben hatte, antwortete zunächst nicht auf eine Anfrage zu dem am Samstag gemeldeten Vorfall.

Die israelische Armee erklärte ihrerseits, sie habe auf "ein Fahrzeug mit einem Terroristen darin, der an dem Massaker vom 7. Oktober beteiligt war", gezielt. Die Behauptung, dass der "Terrorist" gleichzeitig ein Mitarbeiter von WCK gewesen sein soll, werde nun überprüft, hieß es weiter.

Weiterhin erklärte die Armee, bei dem Auto der Helfer habe es sich um "ein unauffälliges Zivilfahrzeug" gehandelt. Die Fahrt sei zudem nicht als Hilfsgüter-Transport ausgewiesen gewesen.

Anfang April waren drei humanitäre Helfer von WCK bei einer Serie israelischer Angriffe auf ihren Konvoi im Gazastreifen ums Leben gekommen. Die israelische Armee räumte daraufhin Fehler ein.

WCK hatte am Freitag in einem Onlinedienst eine Zusammenarbeit mit einer Bäckerei im Süden des Gazastreifens bekannt gegeben, um täglich mehr als 23.000 Brote in ein vom Krieg zerstörtes und von einer Hungersnot bedrohtes Gebiet zu liefern.

(P.Hansen--DTZ)

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