![Dutzende israelische Angriffe auf den Gazastreifen nach Raketenbeschuss](https://www.deutschetageszeitung.de/media/shared.dtz/images/article-auto/8a67efa519b7cdd0dfcf4f2a49cb2ad617d0c95e_high.jpg)
Dutzende israelische Angriffe auf den Gazastreifen nach Raketenbeschuss
![Dutzende israelische Angriffe auf den Gazastreifen nach Raketenbeschuss](https://www.deutschetageszeitung.de/media/shared.dtz/images/article-auto/8a67efa519b7cdd0dfcf4f2a49cb2ad617d0c95e_high.jpg)
Nach palästinensischen Raketenangriffen auf israelisches Gebiet hat die israelische Luftwaffe dutzende Angriffe auf den Gazastreifen geflogen. Nach eigenen Angaben reagierte sie damit in der Nacht zum Freitag auf zwei Raketen, die zuvor vom Gazastreifen aus auf Tel Aviv abgefeuert worden waren. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden vier Menschen verletzt. Berichte über israelische Opfer gab es nicht.
Die ganze Nacht lang waren in Gaza Explosionen zu hören, immer wieder war der Himmel erleuchtet. Nach israelischen Angaben wurden rund hundert Ziele getroffen, darunter ein Komplex, in dem die Hamas militante Aktionen im Westjordanland plane. Auch eine unterirdische Einrichtung zum Bau von Raketen sei getroffen worden.
Aus Sicherheitskreisen in Gaza hieß es, die Angriffe hätten sich gegen Einrichtungen der Hamas und der Gruppe Islamischer Dschihad gerichtet. Ein AFP-Journalist berichtete von Schäden an einer Hamas-Stellung in der Nähe des Wohnhauses von Hamas-Anführer Ismail Hanija. Als Reaktion auf die israelischen Angriffe wurden von Gaza aus rund zehn Raketen in Richtung Israel abgefeuert.
Am Morgen herrschte wieder Ruhe über Israel und dem Gazastreifen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP versuchten Vertreter Ägyptens und der Vereinten Nationen, im Kontakt mit beiden Seiten eine weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern. Die allwöchentlichen Proteste am Grenzzaun zwischen dem Gazastreifen und Israel wurden am Freitag zum ersten Mal seit ihrem Beginn vor knapp einem Jahr abgesagt.
Ausgelöst wurden die Luftangriffe durch den Raketenbeschuss von Tel Aviv am Donnerstagabend. Nach Angaben von Bürgermeister Ron Huldai stürzte ein Geschoss offenbar ins Meer. Eine zweite Rakete sei außerhalb von Tel Aviv eingeschlagen. Angriffe auf Tel Aviv sind eher selten.
Sowohl die Hamas als auch die Gruppe Islamischer Dschihad erklärten, sie seien nicht für den Raketenbeschuss verantwortlich. Israels Armee sprach jedoch von einem Angriff durch die Hamas. Am Freitagmorgen berichteten israelische Medien, nach einer ersten Einschätzung des Militärs seien die beiden Raketen möglicherweise bei Wartungsarbeiten unabsichtlich abgefeuert worden. Hamas und Islamischer Dschihad boten eine Waffenruhe an, wenn sich auch Israel daran halte.
Zwischen der Hamas und Israel gilt derzeit eigentlich ein informeller Waffenstillstand. Seit einigen Wochen kommt es aber nahezu täglich zu Gewalt, die Lage droht zu eskalieren. Beobachter gehen zwar davon aus, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Ausbruch eines erneuten Krieges im Gazastreifen vor der Wahl Anfang April verhindern will.
(V.Korablyov--DTZ)