
Rakete trifft Haus nördlich von Tel Aviv - Sieben Israelis verletzt

In Israel sind am Montag sieben Menschen verletzt worden, als ein Haus in der Ortschaft Mischmeret nördlich von Tel Aviv von einer Rakete getroffen wurde. Die israelische Armee erklärte, die Rakete sei aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte eine "kraftvolle" Reaktion an. Einen Besuch in den USA will er abkürzen.
Das Haus in Mischmeret geriet nach Polizeiangaben nach dem Raketeneinschlag in Brand und wurde vollständig zerstört. An der Stelle lagen nur noch verkohlte Holzbalken und Trümmer. Verletzt wurden vier Erwachsene und drei Kinder, wie das behandelnde Krankenhaus mitteilte. Eins der Kinder ist erst sechs Monate alt. Sechs der Verletzten gehörten alle zu einer Familie. Sie erlitten den Angaben zufolge leichte Brandverletzungen und wurden durch Raketensplitter verletzt.
Mischmeret liegt rund 20 Kilometer nördlich von Tel Aviv und mehr als 80 Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Raketenangriffe aus dem Palästinensergebiet in solchen Distanzen sind selten.
"Gegen den Staat Israel wurde ein krimineller Angriff verübt, und wir werden mit Kraft reagieren", sagte Netanjahu in einer von seinem Büro veröffentlichten Video-Botschaft.
Netanjahu hält sich derzeit in Washington auf, wo er am Montag mit US-Präsident Donald Trump zusammenkommen wollte. "Wegen der Sicherheitsvorfälle" in Israel werde er seinen USA-Besuch abkürzen, kündigte Netanjahu an. Nach dem Treffen mit Trump werde er umgehend nach Israel zurückkehren, "um die Einsätze aus der Nähe zu leiten". Eine geplante Rede bei der proisraelischen Lobbygruppe Aipac sagte er ab.
Nach zunehmenden Spannungen zwischen beiden Seiten in den vergangenen Wochen droht nun eine neue Eskalation im Nahost-Konflikt. Israel schloss am Montag bereits die Grenzübergänge zum Gazastreifen und schränkte die Fangzone vor der Küste für palästinensische Fischer ein.
Der mit der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas verbündete Islamische Dschihad warnte Israel am Montag vor "Aggressionen gegen den Gazastreifen" und drohte ebenfalls mit einer "kraftvollen Reaktion". Die Gruppe äußerte sich nicht dazu, wer für den Raketenangriff verantwortlich sein könnte.
(A.Nikiforov--DTZ)