Deutsche Tageszeitung - EU-Gipfel bietet May Brexit-Verschiebung bis 31. Oktober an

EU-Gipfel bietet May Brexit-Verschiebung bis 31. Oktober an


EU-Gipfel bietet May Brexit-Verschiebung bis 31. Oktober an
EU-Gipfel bietet May Brexit-Verschiebung bis 31. Oktober an / Foto: ©

Der EU-Gipfel hat Großbritannien eine Verschiebung des Brexit bis zum 31. Oktober angeboten. Dabei solle es im Juni eine Überprüfung geben, hieß es in der Nacht zum Donnerstag aus EU-Kreisen in Brüssel. EU-Ratspräsident Donald Tusk bestätigte im Kurzbotschaftendienst Twitter eine Einigung auf eine Verlängerung, nannte aber kein Datum. Er traf daraufhin die britische Premierministerin Theresa May, um die Zustimmung ihrer Regierung für den Vorschlag einzuholen.

Textgröße ändern:

Die Verschiebung auf den 31. Oktober sei "vernünftig", schrieb Maltas Regierungschef Joseph Muscat auf Twitter. Sie gebe Großbritannien Zeit, "endlich seinen Weg zu wählen". Die Überprüfung im Juni werde es erlauben, "die Lage zu bewerten".

Großbritannien hätte eigentlich schon am 29. März aus der EU austreten sollen. Doch das britische Parlament hat den mit der EU ausgehandelten Austrittsvertrag bereits drei Mal abgelehnt. Das Brexit-Datum wurde deshalb bereits einmal auf den 12. April verschoben. May beantragte dann eine weitere Verschiebung auf den 30. Juni.

Ohne Einigung auf eine Verschiebung würde am Freitag ein ungeregelter Brexit mit schwerwiegenden Folgen für Bürger und Wirtschaft drohen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte sich bei dem Treffen zunächst gegen eine längere Verschiebung gestemmt. Er hatte davor gewarnt, dass die Arbeit der EU durch einen längeren Verbleib der Briten beeinträchtigt werden könnte.

Der 31. Oktober liege nun vor dem Termin, an dem die neue EU-Kommission nach der Europawahl ihr Amt antreten werde, hieß es aus französischen Regierungskreisen. "Ziel ist es, dass die europäischen Institutionen vorankommen können und dass der Brexit weniger Auswirkungen auf ihr Funktionieren hat."

Der Großteil der EU-Staaten hatte für eine lange Verschiebung plädiert. Die Bundesregierung favorisierte eine Verschiebung um neun Monate bis Ende 2019. Aus französischen Regierungskreisen hieß es, Belgien, Luxemburg, Spanien und Malta seien in der Diskussion derselben Meinung gewesen wie Frankreich.

Ein Ausscheiden Großbritanniens vor Oktober ist nach der Einigung wie von May gewünscht möglich - etwa wenn das Unterhaus das Austrittsabkommen doch noch annimmt. Wenn das Land aber am 22. Mai noch EU-Mitglied sei, müsse es an der Europawahl teilnehmen, hieß es aus EU-Kreisen.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Uruguays Ex-Präsident Mujica im Alter von 89 Jahren gestorben

Der uruguayische Ex-Präsident José "Pepe" Mujica ist im Alter von 89 Jahren gestorben. "Mit tiefer Trauer verkünden wir den Tod unseres Kameraden Pepe Mujica", erklärte am Dienstag der Präsident Uruguays, Yamandú Orsi, im Onlinedienst X. Mujica, der in den 1960er-Jahren die Tupamaros-Stadtguerilla mitbegründete, war von 2010 bis 2015 Präsident des südamerikanischen Landes gewesen.

Macron bereit zu Gesprächen über Stationierung von Atom-Kampfflugzeugen in Europa

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich zu Gesprächen über die Stationierung von Atom-Kampfflugzeugen in anderen europäischen Ländern bereiterklärt - dabei aber auch erstmals deutlich mehrere Bedingungen genannt. "Frankreich wird nicht für die Sicherheit von anderen zahlen, (...) es wird unsere eigenen Kapazitäten nicht verringern, und die letzte Entscheidung trifft immer der Präsident der Republik", sagte Macron am Dienstag im Interview mit dem Sender TF1.

US-Präsident Trump will Sanktionen gegen Syrien aufheben

US-Präsident Donald Trump hat die Aufhebung von Sanktionen gegen Syrien angekündigt. Trump sagte am Dienstag bei seinem Besuch in Saudi-Arabien: "Ich werde die Beendigung von Sanktionen gegen Syrien anordnen, um ihnen eine Chance auf Größe zu geben." Nach Bitten seines Gastgebers, des saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, sei er zu dieser Entscheidung gelangt, sagte Trump unter Applaus der Anwesenden in Riad.

Trump: US-Außenminister Rubio reist zu Ukraine-Gesprächen in die Türkei

US-Außenminister Marco Rubio reist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump in dieser Woche zu Gesprächen über den Ukraine-Krieg in die Türkei. "Die Gespräche finden in dieser Woche in der Türkei statt, wahrscheinlich am Donnerstag, und sie könnten zu guten Ergebnissen führen", sagte Trump am Dienstag in Riad. "Marco (Rubio) wird dort sein", fügte der US-Präsident hinzu.

Textgröße ändern: