Deutsche Tageszeitung - Ägyptens Präsident al-Sisi weist Trumps Umsiedlungspläne für Palästinenser zurück

Ägyptens Präsident al-Sisi weist Trumps Umsiedlungspläne für Palästinenser zurück


Ägyptens Präsident al-Sisi weist Trumps Umsiedlungspläne für Palästinenser zurück
Ägyptens Präsident al-Sisi weist Trumps Umsiedlungspläne für Palästinenser zurück / Foto: © Ritzau Scanpix/AFP/Archiv

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat die von US-Präsident Donald Trump geäußerten Umsiedlungspläne für die Palästinenser im Gazastreifen scharf zurückgewiesen. "Die Deportation und Vertreibung des palästinensischen Volks aus seinem Land ist eine Ungerechtigkeit, an der wir uns nicht beteiligen können", sagte al-Sisi am Mittwoch vor Journalisten in Kairo. Ägypten werde in Bezug auf die "fundamentalen Prinzipien seiner historischen Position zur palästinensischen Sache" niemals Kompromisse eingehen, fügte er hinzu.

Textgröße ändern:

Gemäß dieser Prinzipien stehe Ägypten für die "Bildung eines palästinensischen Staates und die Erhaltung dessen grundlegender Bestandteile, vor allem seines Volkes und dessen Terroritoriums", sagte al-Sisi weiter.

Ägypten sei "entschlossen, mit Präsident Trump zusammenzuarbeiten, um auf der Basis der Zweistaatenlösung den gewünschten Frieden zu schaffen", fügte der ägyptische Präsident hinzu. Seine Regierung sei überzeugt davon, dass der US-Präsident in der Lage sei, das "lang erwartete Ziel eines gerechten und anhaltenden Friedens im Nahen Osten" zu erreichen.

Trumps Unterhändler waren an den Gesprächen für die seit dem 19. Januar geltende Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas beteiligt. Seit seinem Amtsantritt als US-Präsident am 20. Januar bekräftigte Trump seine Unterstützung für Israel. Den vom Krieg verwüsteten Gazastreifen bezeichnete er als "Abrissgebiet", das für einen Frieden im Nahen Osten "zu räumen" sei. Als Aufnahmeländer für die dort lebenden rund 2,4 Millionen Palästinenser hatte der neue US-Präsident Ägypten und Jordanien genannt.

Jordanien hatte sich umgehend gegen eine "Zwangsvertreibung" der Palästinenser aus dem Gazastreifen ausgesprochen. Auch Kairo hatte den Vorstoß bereits zurückgewiesen. Die im Gazastreifen herrschende, radikalislamische Hamas und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas kündigten ebenfalls Widerstand gegen Trumps Pläne an. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kritisierte das Vorhaben als "nicht akzeptabel".

Ägypten ist ein wichtiger Verbündete der Vereinigten Staaten. Neben Israel ist das arabische Land der einzige Staat, der noch US-Militärhilfe erhält, nachdem Trump beschlossen hatte, die Auslandshilfen seines Landes einzufrieren.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Trump und Putin führen Telefonat über Ukraine-Krieg

US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin haben am Montag ihr mit Spannung erwartetes Telefonat über den Ukraine-Krieg geführt. Aus dem Weißen Haus erfuhr die Nachrichtenagentur AFP, dass das Gespräch begonnen habe. In dem Gespräch sollte es laut Trump darum gehen, wie ein Ausweg aus dem "Blutbad" in der Ukraine gefunden werden könne. Vom Kreml hieß es, dass Moskau eine diplomatische Lösung im Ukraine-Krieg bevorzuge, jedoch noch "mühsame" Arbeit nötig sei.

Litauen klagt wegen Migrationsströmen vor höchstem UN-Gericht gegen Belarus

Wegen des Vorwurfs, gezielt Migranten an die Grenze zu Litauen zu bringen, hat die litauische Regierung Belarus vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) verklagt. Das Nachbarland sei "für das Einschleusen von Migranten nach Litauen im großen Ausmaß" seit 2021 verantwortlich, erklärte das litauische Außenministerium am Montag. Vilnius fordert Entschädigungszahlungen unter anderem für den Bau eines Grenzzauns zu Belarus.

Weißes Haus: Telefonat zwischen Trump und Putin hat begonnen

US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin haben ihr Telefonat zum Ukraine-Krieg begonnen. Das teilte das Weiße Haus in Washington am Montag mit. Trump hatte im Vorfeld erklärt, in dem Telefonat solle es darum gehen, wie ein Ausweg aus dem "Blutbad" in der Ukraine gefunden werden könne.

Zwölfter Migrant seit Jahresbeginn im Ärmelkanal ertrunken

Die Zahl der in diesem Jahr im Ärmelkanal zwischen Frankreich und Großbritannien ertrunkenen Migranten ist auf zwölf angestiegen. Ein Mensch sei nach dem Kentern eines überfüllten Flüchtlingsbootes in der Nacht zu Montag ums Leben gekommen, teilte die französische Meeres-Präfektur mit. Vor der französischen Küste seien 61 weitere Migranten aus Seenot gerettet worden, unter ihnen eine Mutter mit einem Kind, die mit Unterkühlung in ein Krankenhaus gebracht wurden.

Textgröße ändern: