Deutsche Tageszeitung - Lawrow sieht noch "bedeutende Meinungsverschiedenheiten" bei Kurilen-Gesprächen

Lawrow sieht noch "bedeutende Meinungsverschiedenheiten" bei Kurilen-Gesprächen


Lawrow sieht noch "bedeutende Meinungsverschiedenheiten" bei Kurilen-Gesprächen
Lawrow sieht noch "bedeutende Meinungsverschiedenheiten" bei Kurilen-Gesprächen / Foto: ©

Russland und Japan vertreten in ihrem Streit um die Inselgruppe der Kurilen immer noch sehr unterschiedliche Positionen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sprach am Freitag in Moskau von "bedeutenden Meinungsverschiedenheiten". Lawrow äußerte sich vor einem Treffen mit seinem japanischen Amtskollegen Taro Kono in Moskau, mit dem er über die Inselgruppe sprechen wollte.

Textgröße ändern:

Vor einer Einigung gebe es noch Arbeit zu erledigen, sagte Lawrow. Bei den bisherigen Treffen zu dem Thema hätten Vertreter beider Seiten ihre Argumente darlegen können. Er hoffe, dass beide Seiten einander dadurch besser verstünden, sagte Lawrow nach Berichten russischer Nachrichtenagenturen und verwies zugleich auf die bestehenden Diskrepanzen.

Der Streit um die Inselgruppe der Kurilen, die zum Ende des Zweiten Weltkriegs von der Sowjetunion besetzt worden war, hat bislang den Abschluss eines Friedensvertrages zwischen Tokio und Moskau verhindert - auch wenn beide Länder 1956 wieder diplomatische Beziehungen aufnahmen. Japans Ministerpräsident Shinzo Abe und Russlands Präsident Wladimir Putin arbeiten seit Jahren intensiv an einer Lösung des Problems: Seit 2013 gab es zu diesem Thema 25 Treffen zwischen den beiden.

Das Kurilen-Archipel verbindet die russische Halbinsel Kamtschatka mit der japanischen Insel Hokkaido im Pazifik. Die Sowjetunion besetzte die Kurilen-Inseln in den letzten Kriegstagen im August 1945. Drei Inseln im südlichsten Teil der Inselkette und eine ebenfalls dort gelegene Inselgruppe beansprucht Japan bis heute als zu seinem Territorium gehörend.

(U.Stolizkaya--DTZ)