Deutsche Tageszeitung - Guaidó-Vertrauter Zambrano in Militärgefängnis inhaftiert

Guaidó-Vertrauter Zambrano in Militärgefängnis inhaftiert


Guaidó-Vertrauter Zambrano in Militärgefängnis inhaftiert
Guaidó-Vertrauter Zambrano in Militärgefängnis inhaftiert / Foto: ©

Zwei Tage nach seiner Festnahme ist der Vizepräsident des von der venezolanischen Opposition dominierten Parlaments in Untersuchungshaft genommen worden. Edgar Zambrano sei in ein Militärgefängnis in der Hauptstadt Caracas gebracht worden, teilte das Oberste Gericht am Freitag mit.

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Zambrano ist ein Vertrauter des selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó. Ihm werden Verrat und Verschwörung vorgeworfen, weil er den gescheiterten Umsturzversuch vor gut einer Woche unterstützt hatte. Zambrano, der als Vizepräsident der Nationalversammlung Stellvertreter von Oppositionsführer Guaidó ist, war am Mittwoch in Caracas von Beamten des Geheimdienstes festgenommen worden. Die EU, die USA und mehrere lateinamerikanische Länder kritisierten die Festnahme scharf.

Wegen ihrer Unterstützung des gescheiterten Aufstands vom 30. April wurden gegen mehrere Oppositionsabgeordnete Strafverfahren eingeleitet. Die von der Regierung kontrollierte verfassunggebende Versammlung hatte Zambranos parlamentarische Immunität bereits am Dienstag aufgehoben.

Guaidó liefert sich seit Monaten einen erbitterten Machtkampf mit dem umstrittenen Präsidenten Nicolás Maduro. Guaidó wird von rund 50 Staaten, darunter Deutschland und die USA, als Übergangspräsident anerkannt. Maduro kann nach wie vor auf den Rückhalt der Armee zählen und wird unter anderem von Russland unterstützt.

Im Streit um Hilfslieferungen aus den USA hatte die venezolanische Regierung im Februar zudem sämtliche Häfen des Landes vorübergehend für auslaufende Schiffe gesperrt. Auch die Luft- und Seegrenze zu den vorgelagerten niederländischen Antilleninseln Aruba, Bonaire und Curaçao wurden geschlossen. Am Freitag wurde nun die Sperrung für Aruba wieder aufgehoben; auch die Grenze mit Brasilien wurde wieder geöffnet, wie der für Wirtschaft zuständige Vizepräsident Tareck El Aissami im Fernsehen sagte. Die Grenzen zu Kolumbien sowie Bonaire und Curaçao blieben dagegen weiter geschlossen.

(W.Novokshonov--DTZ)