Deutsche Tageszeitung - Dürr will mit FDP auch ältere Wähler ansprechen - Kritik an Fixierung auf Jüngere

Dürr will mit FDP auch ältere Wähler ansprechen - Kritik an Fixierung auf Jüngere


Dürr will mit FDP auch ältere Wähler ansprechen - Kritik an Fixierung auf Jüngere
Dürr will mit FDP auch ältere Wähler ansprechen - Kritik an Fixierung auf Jüngere / Foto: © AFP

FDP-Fraktionschef Christian Dürr will als womöglich künftiger Parteichef mit den Liberalen wieder stärker ältere Wähler in den Blick nehmen. "Mein Anspruch ist, auch denjenigen ein Angebot zu machen, die kurz vor dem Ruhestand stehen", sagte Dürr dem "Handelsblatt" nach Angaben vom Donnerstag. "Vielleicht ist manchmal in der Vergangenheit - das sage ich auch selbstkritisch - der Eindruck entstanden, wir würden uns nur um die Jüngeren kümmern mit unseren Konzepten."

Textgröße ändern:

Die FDP müsse auch die Älteren ansprechen, die hart gearbeitet haben und die Gewissheit bräuchten, dass ihre Rente auch in zehn Jahren noch sicher sei, sagte Dürr weiter. "Als FDP formulieren wir nicht nur den Anspruch, dass das Rentenniveau sicher sein muss, sondern wir haben auch Konzepte, wie sich das generationengerecht finanzieren lässt."

Bei der Bundestagswahl im Februar hatte die FDP massiv an Zuspruch junger Wählerinnen und Wähler eingebüßt. Bei der vorangegangenen Wahl 2021 hatte sie in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen mit 21 Prozent noch stark abgeschnitten und landete hier hinter den Grünen auf Platz zwei. Bei der Wahl im Februar bekam die FDP bei den Jungwählern nur noch fünf Prozent. Die besten Ergebnisse erzielten in dieser Gruppe die Linke und die AfD.

Dürr will die FDP nach dem bisher schlechtesten Ergebnis bei einer Bundestagswahl und dem Ausscheiden aus dem Parlament wieder aufbauen und in vier Jahren zurück in den Bundestag führen. Er tritt beim Parteitag Mitte Mai für den Vorsitz an, den er vom langjährigen Parteichef Christian Lindner übernehmen würde.

Der Liberale sieht nach eigenen Angaben durchaus eine Marktlücke für seine Partei. "Wir haben eine Niederlage gehabt, aber gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass es eine Partei der Mitte braucht, die wirtschaftliche Vernunft und die Freiheit des Einzelnen zusammenbringt", sagte Dürr am Donnerstag den Sendern RTL und ntv. Als Ziel gab er die Rückkehr in den Bundestag 2028 aus. Dafür müsse die FDP "die modernste Partei in Deutschland sein".

Dürr plant, dass der Parteivorsitz künftig nicht weiter als Ehrenamt ausgeführt wird. "Ich betrachte den Parteivorsitz als Hauptamt, denn die Rückkehr der FDP in den Bundestag wird eine Mammutaufgabe sein", sagte Dürr. Eine dafür nötige Satzungsänderung auf dem Parteitag sei allerdings aus Zeitgründen nicht mehr möglich, berichtet das "Handelsblatt".

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

IAEA-Chef Grossi verlangt vom Iran Aufklärung über Tunnel nahe Atomanlage

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, verlangt vom Iran Aufklärung über den Bau von Tunneln rund um eine Atomanlage. Er habe dieses Thema mit Teheran "wiederholt" angesprochen und werde dies auch "weiterhin" tun, sagte Grossi am Mittwoch bei einem Besuch in Washington vor Journalisten. Es sei "nicht auszuschließen", dass in den Tunneln nicht angegebenes Material gelagert werde. Er wolle aber nicht über die Absichten des Iran spekulieren.

Nato-Generalsekretär Rutte reist zu Gesprächen nach Washington

Nato-Generalsekretär Mark Rutte reist am Donnerstag zu einem Besuch in die USA. In Washington werde Rutte US-Außenminister Marco Rubio, Verteidigungsminister Pete Hegseth und den Nationalen Sicherheitsberater von Präsident Donald Trump, Mike Waltz, zu Gesprächen treffen, teilte die Nato am Mittwoch mit. Die Reise findet zwei Monate vor dem Nato-Gipfel in Den Haag statt.

Trump zu Ukraine-Krieg: "Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland"

In den Verhandlungen über den Ukraine-Krieg sieht US-Präsident Donald Trump eine Einigung mit Russland erreicht: "Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland", sagte Trump am Mittwoch in Washington. Nun müsse er noch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj überzeugen, was "schwieriger" sei.

Fast 100 Tage Trump: Umfragewerte sinken vor allem bei Wirtschaft

Die Umfragewerte von US-Präsident Donald Trump sind nach fast 100 Tagen im Amt deutlich gesunken. Seine Zustimmungsraten liegen bei rund 40 Prozent, wie Meinungsforscher am Mittwoch mitteilten. Bei dem Schlüsselthema Wirtschaft verzeichnet der 78-Jährige besonders schlechte Werte.

Textgröße ändern: