Deutsche Tageszeitung - Neues Kabinett und Bewegung im Zollstreit lassen ZEW-Konjunkturerwartungen steigen

Neues Kabinett und Bewegung im Zollstreit lassen ZEW-Konjunkturerwartungen steigen


Neues Kabinett und Bewegung im Zollstreit lassen ZEW-Konjunkturerwartungen steigen
Neues Kabinett und Bewegung im Zollstreit lassen ZEW-Konjunkturerwartungen steigen / Foto: © AFP/Archiv

Nach dem Einbruch im April haben sich die Konjunkturerwartungen von Finanzexpertinnen und -experten für Deutschland im Mai wieder deutlich aufgehellt. Der Index des Leibniz Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) stieg verglichen mit dem Vormonat um satte 39,2 Punkte und lag bei 25,2 Punkten. Demnach verzeichneten "fast alle Branchen" eine Verbesserung.

Textgröße ändern:

"Die Bildung der neuen Bundesregierung, die Bewegung in den Zollstreitigkeiten, sowie eine sich stabilisierende Inflationsrate tragen zu dem gestiegenen Optimismus bei", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Im April waren die Erwartungen wegen der US-Zollpolitik auf Minus 14 Punkte eingebrochen. Einen Teil davon machte die Entwicklung nun wieder wett.

Bei der Einschätzung der aktuellen Lage gab es weniger Bewegung: Der Index sank dort um 0,8 Prozent auf Minus 82 Punkte. Der Wert für Deutschland ist laut ZEW damit weiterhin der niedrigste der gesamten Eurozone.

Die Erwartungen hellten sich den Angaben nach insbesondere in der Bankenbranche auf, aber auch exportintensive Bereiche wie die Auto- oder die Chemieindustrie blickten optimistischer in die Zukunft. Die Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) sorgten für bessere Aussichten in der Baubranche. Durch niedrigere Zinsen verbessern sich die Finanzierungsbedingungen des Sektors.

Auch die Erwartungen für die Konjunkturentwicklung in der Eurozone hellten sich "substanziell" auf. Sie stiegen um 30,1 auf 11,6 Punkte. Die Einschätzung der aktuellen Lage lag nach einem Plus von 8,5 Punkten bei Minus 42,4 Punkten.

An der aktuellen Umfrage vom 5. bis zum 12. Mai beteiligten sich laut ZEW 191 Analystinnen und Analysten sowie institutionelle Anlegerinnen und Anleger.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Milei: Argentinien wird Botschaft in Israel 2026 nach Jerusalem verlegen

Der argentinische Präsident Javier Milei will die Botschaft seines Landes in Israel im kommenden Jahr nach Jerusalem verlegen. Die neue Vertretung werde sich im Westen der Stadt befinden, sagte Milei am Mittwoch vor dem israelischen Parlament.

Proteste in den USA weiten sich trotz Trump-Drohungen aus

Trotz unverhohlener Drohungen von US-Präsident Donald Trump mit Gewalt weitet sich der Protest gegen die harsche Einwanderungspolitik seiner Regierung weiter aus. Nachdem Trump die Entsendung von mehr als 4000 Soldaten der Nationalgarde sowie 700 Mitgliedern der eigentlich für Auslands-Kampfeinsätze vorgesehenen Marineinfanterie nach Los Angeles angeordnet hatte, demonstrierten am Dienstagabend tausende Menschen in New York und Chicago, weitere Proteste waren für Mittwoch in New York, Seattle, Las Vegas und San Antonio geplant.

Zustand von kolumbianischem Präsidentschaftskandidaten nach Anschlag leicht verbessert

Der Gesundheitszustand des angeschossenen kolumbianischen Präsidentschaftskandidaten Miguel Uribe hat sich nach Angaben seines Ärzteteams erstmals seit dem Attentat auf ihn am vergangenen Samstag verbessert. "Es gibt Zeichen der neurologischen Besserung", teilte am Mittwoch das behandelnde Santa-Fe-Krankenhaus in der Hauptstadt Bogotá mit. Er befinde sich jedoch weiterhin auf der Intensivstation. Am Dienstag hatte Uribes Ehefrau María Claudia Tarazona erklärt, dass ihr Mann noch immer um sein Leben kämpfe.

Merz zum SPD-"Manifest": Setze auf Einigkeit in der Bundesregierung

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat zurückhaltend auf die Forderungen prominenter SPD-Politiker nach einer Wende in der Außenpolitik reagiert. Das sogenannte Manifest wollte Merz am Mittwoch nicht direkt kommentieren, er betonte die grundsätzliche Haltung der Regierung: "Wir sind uns in der Bundesregierung in der Bewertung des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt und in den Konsequenzen, die es daraus zu ziehen gilt, vollkommen einig", sagte er.

Textgröße ändern: