Deutsche Tageszeitung - SPD feiert 150 Jahre Gothaer Programm - "Grundpfeiler eines sozialen Deutschlands"

SPD feiert 150 Jahre Gothaer Programm - "Grundpfeiler eines sozialen Deutschlands"


SPD feiert 150 Jahre Gothaer Programm - "Grundpfeiler eines sozialen Deutschlands"
SPD feiert 150 Jahre Gothaer Programm - "Grundpfeiler eines sozialen Deutschlands" / Foto: © AFP/Archiv

Die SPD feiert den Gothaer Parteitag und das dort beschlossene Programm ihrer Vorgängerorganisation vor 150 Jahren. "Der heutige Jahrestag erinnert uns aber auch an die enorme Wirkmacht, die in der Sozialdemokratie als sozialer Bewegung steckt, wenn die Kräfte gebündelt werden", erklärte dazu Parteichefin Saskia Esken. Viele damals beschlossene Forderungen zählen laut der SPD-Mitteilung "heute zu den Grundpfeilern des freiheitlich-demokratischen und sozialen Deutschlands".

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Auf dem Gothaer Parteitag hatten sich 1875 der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein mit dem Vorsitzenden Wilhelm Hasenclever und die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschlands mit den Vorsitzenden August Bebel und Wilhelm Liebknecht zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) zusammengeschlossen. Die SAP gab sich dann 1890 den heutigen Namen Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD).

Zentrale Inhalte des Gothaer Programms waren die Forderungen nach allgemeinem und gleichen Wahlrecht, Abschaffung von Einschränkungen der Meinungs- und Pressefreiheit, allgemeine und kostenlose Schulbildung sowie bessere Arbeitsbedingungen und Abschaffung der Kinderarbeit. Das System von Lohnarbeit und Ausbeutung sollte überwunden werden, hieß es damals weiter.

Esken betonte zu dem Jahrestag die Bedeutung der damals erreichten Einigkeit. "Demokratische Kräfte, die eine gerechte Gesellschaft wollen, müssen trotz Differenzen immer Wege zur Zusammenarbeit finden", erklärte die SPD-Chefin. "In Zeiten wachsender Bedrohung durch rechtsradikale und reaktionäre Strömungen bleibt das ein politischer Auftrag." Auch heute brauche die SPD gemeinsam mit Bündnispartnern "neuen Schwung für unsere soziale Bewegung".

"Heute erachten wir die freie Meinungsäußerung, das allgemeine Wahlrecht, kostenlose Bildung oder geregelte Arbeitstage als selbstverständlich", erklärte Ko-Parteichef Lars Klingbeil. "Tatsächlich wurden sie hart erkämpft."

Klingbeil betonte die Wichtigkeit gemeinsamen Handelns: "Nicht für sich bleiben, sondern Kompromisse eingehen, zusammenführen und Brücken bauen." Dabei kämpfe die SPD auch heute "für ein gutes Leben für diejenigen, die fleißig sind im Beruf, in der Familie, im Ehrenamt".

Glückwünsche zu dem Jubiläumstag erhielt die SPD auch über Parteigrenzen hinweg. Der Parteitag im thüringischen Gotha "war ein Meilenstein der politischen Selbstbestimmung in Deutschland", erklärte Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU). "Es gehört zur politischen Kultur unseres Landes, dass wir über Parteigrenzen hinweg das gemeinsame Fundament unserer Demokratie wertschätzen und gemeinsam dafür einstehen."

Auf die Tradition des Gothaer Parteitages und des dort beschlossenen Programms beriefen sich neben der SPD auch die Ende 1918 von dieser abgespaltene KPD und deren Nachfolgeparteien.

(N.Loginovsky--DTZ)

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