Deutsche Tageszeitung - Human Rights Watch prangert "Massentötungen" durch M23-Miliz in DR Kongo an

Human Rights Watch prangert "Massentötungen" durch M23-Miliz in DR Kongo an


Human Rights Watch prangert "Massentötungen" durch M23-Miliz in DR Kongo an
Human Rights Watch prangert "Massentötungen" durch M23-Miliz in DR Kongo an / Foto: © AFP

In der Demokratischen Republik Kongo sind nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) Zivilisten durch die von Ruanda unterstützte M23-Miliz hingerichtet worden. Unter Berufung auf Augenzeugen erklärte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag, sie habe "glaubwürdige Informationen" über "Massentötungen" an mindestens 21 Zivilisten in der Region Goma. Basierend auf 22 Zeugenaussagen, Fotos und Videos beschuldigte HRW die Miliz der Kriegsverbrechen.

Textgröße ändern:

Die Miliz hatte seit Januar mit Unterstützung ruandischer Soldaten große Gebiete im Osten der Demokratischen Republik Kongo eingenommen, darunter die Provinzhauptstädte Goma und Bukavu. Nach UN-Angaben unterstützt Ruanda die M23-Miliz mit tausenden Soldaten.

"Die Massentötungen scheinen keine Aktionen von abtrünnigen Kämpfern zu sein, sondern eher die Bemühungen der M23-Führung, ihre Kontrolle mit allen Mitteln zu festigen", erklärte HRW-Forscherin Clementine de Montjoye. Die "brutale Kontrolle" der Miliz habe über Goma "ein Klima der Angst" geschaffen.

Zudem betonte Montjoye die Verantwortung Ruandas: "Die ruandische Regierung, die die M23 direkt unterstützt, ist möglicherweise an den Kriegsverbrechen der bewaffneten Gruppe beteiligt", sagte sie und forderte Konsequenzen von Seiten der internationalen Gemeinschaft.

Die kongolesische Regierung wirft dem Nachbarland Ruanda vor, die Bodenschätze der östlichen Provinzen Nord- und Süd-Kivu ausbeuten zu wollen. Ruanda bestreitet das und gibt an, im Osten der Demokratischen Republik Kongo bewaffnete Gruppen bekämpfen zu wollen, in denen es eine Gefahr für das eigene Gebiet sieht.

Im April verständigten sich Ruanda und Kongo überraschend unter Vermittlung von Katar und den USA auf eine Waffenruhe und stellten eine baldige Vorlage eines Friedensabkommens in Aussicht.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Sachsen-Anhalt: Früherer Ministerpräsident Böhmer mit 89 Jahren gestorben

Sachsen-Anhalts früherer Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) ist tot. Böhmer starb am vergangenen Wochenende im Alter von 89 Jahren, wie der CDU-Landesverband am Montag in Magdeburg mitteilte. Der ausgebildete Arzt und CDU-Politiker war von 2002 bis 2011 Regierungschef in dem ostdeutschen Bundesland. CDU-Politiker würdigten Böhmer als "Garant für Stabilität und Zusammenhalt".

Homophobe Attacke nach CSD in Soest: Mann attackiert und beleidigt mehrere Menschen

Bei einer mutmaßlich homophob motivierten Attacke in Nordrhein-Westfalen hat ein Mann mehrere Menschen nach einer CSD-Demonstration angegriffen und beleidigt. Wie die Polizei in Soest am Montag mitteilte, pöbelte der 34-Jährige am Samstagabend zunächst eine 22-jährige Frau und einen gleichaltrigen Mann an.

Mit 89 Jahren: Sachsen-Anhalts früherer Ministerpräsident Böhmer gestorben

Sachsen-Anhalts früherer Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) ist tot. Böhmer starb im Alter von 89 Jahren, wie die Staatskanzlei in Magdeburg am Montag mitteilte. Der Arzt und CDU-Politiker war von 2002 bis 2011 Regierungschef in Sachsen-Anhalt.

Vierte UN-Konferenz für Entwicklungsfinanzierung in Sevilla begonnen

Inmitten drastischer Einschnitte bei internationalen Hilfen hat im südspanischen Sevilla die vierte UN-Konferenz für Entwicklungsfinanzierung begonnen. UN-Generalsekretär António Guterres rief am Montag zum Auftakt des viertägigen Treffens dazu auf, in einer von "Ungleichheiten, Klima-Chaos und tobenden Konflikten erschütterten Welt" den "Entwicklungsmotor wieder anzuwerfen".

Textgröße ändern: