Deutsche Tageszeitung - Trump ordnet Untersuchung wegen "Verschwörung" zu Bidens Gesundheitszustand an

Trump ordnet Untersuchung wegen "Verschwörung" zu Bidens Gesundheitszustand an


Trump ordnet Untersuchung wegen "Verschwörung" zu Bidens Gesundheitszustand an
Trump ordnet Untersuchung wegen "Verschwörung" zu Bidens Gesundheitszustand an / Foto: © AFP/Archiv

US-Präsident Donald Trump hat eine Untersuchung gegen das Umfeld seines demokratischen Vorgängers Joe Biden wegen der angeblichen Vertuschung von dessen Gesundheitszustand angeordnet. Trump habe den Anwalt des Weißen Hauses beauftragt, "zu untersuchen, ob bestimmte Personen sich verschworen haben, um die Öffentlichkeit über Bidens Geisteszustand zu belügen", erklärte die US-Regierung am Mittwoch (Ortszeit). Sie warf Bidens Mitarbeitern unter anderem vor, einen Unterschriftenautomaten während dessen Amtszeit eingesetzt zu haben. Biden bezeichnete die Vorwürfe als "lächerlich". Der frühere Präsident hatte jüngst eine Krebsdiagnose öffentlich gemacht.

Textgröße ändern:

Trump und seine Anhänger werfen Bidens Umfeld vor, den sich verschlechternden körperlichen und geistigen Zustand des Ex-Präsidenten vertuscht und Entscheidungen in seinem Namen getroffen zu haben, um das Land weiter regieren zu können.

"In den vergangenen Monaten ist immer deutlicher geworden, dass die Berater des ehemaligen Präsidenten Biden die Macht der Unterschriften des Präsidenten missbraucht haben, indem sie einen Unterschriftenautomaten einsetzten, um Bidens kognitiven Verfall zu verbergen", hieß es. Diese "Verschwörung" sei "einer der gefährlichsten und beunruhigendsten Skandale in der amerikanischen Geschichte", hieß es in der Erklärung der US-Regierung weiter.

Der Öffentlichkeit sei "bewusst vorenthalten worden, "wer die Exekutivgewalt ausübte, während Bidens Unterschrift auf Tausende Dokumente gesetzt wurde, um radikale politische Kurswechsel durchzusetzen", erklärte die Trump-Regierung.

Biden wies die Vorwürfe entschieden zurück. "Lassen Sie es mich klar sagen: Ich habe die Entscheidungen während meiner Präsidentschaft getroffen. Ich habe die Entscheidungen über Begnadigungen, Durchführungsverordnungen, Gesetze und Proklamationen getroffen. Jede Andeutung, dass ich das nicht getan habe, ist lächerlich und falsch", hieß es in einer Mitteilung Bidens, die am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP vorlag.

Biden ist nach Angaben seines Büros an einer aggressiven Form von Prostatakrebs erkrankt. Wie sein Büro Ende Mai mitteilte, wurde bei dem 82-jährigen Prostatakrebs diagnostiziert, der bereits in die Knochen gestreut hat. Die Nachricht weckte erneut Zweifel an Bidens Gesundheitszustand während seiner Präsidentschaft und seiner - schließlich zurückgezogenen - erneuten Kandidatur im vergangenen Jahr.

Trump hatte als Reaktion auf die Nachricht eine mögliche Vertuschung von Bidens Krebsdiagnose angedeutet. Er sei "überrascht", dass die Öffentlichkeit "nicht schon viel früher" über den Zustand seines Vorgängers informiert worden sei, sagte er.

Bei der Untersuchung zur angeblichen "Verschwörung" rund um Bidens Gesundheitszustand handelt es sich um den jüngsten Vorstoß einer seit längerem laufenden Kampagne Trumps – mit Unterstützung von republikanischen Politikern und rechtsgerichteten Medien –, die darauf abzielt, seinen Vorgänger zu diskreditieren.

Gleichzeitig macht sich auch innerhalb der Demokratischen Partei zunehmende die Einsicht breit, dass Biden stellenweise offenbar nicht mehr ganz im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen sei. Biden hatte bei seinen Auftritten und Wahlkampfveranstaltungen mehrfach Namen verwechselt, sich verheddert oder Aussetzer gehabt.

Die Demokratische Partei ist zunehmend gespalten über die Frage, ob Biden früher zu einem Rücktritt hätte gezwungen werden sollen, um der Partei die Chance zu geben, einen populäreren Präsidentschaftskandidaten aufzustellen.

Bidens ehemalige Pressesprecherin im Weißen Haus, Karine Jean-Pierre, kritisierte am Mittwoch die parteiinternen Streitigkeiten über diese Frage als Verrat an Biden und kündigte ihren Austritt aus der Partei an.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Ministerpräsident Woidke erneut zu Brandenburger SPD-Vorsitzendem gewählt

Ministerpräsident Dietmar Woidke ist erneut zum Vorsitzenden der Brandenburger SPD gewählt worden. 84,92 Prozent der Delegierten stimmten am Samstag bei einem Parteitag in Cottbus für den 63-Jährigen, wie die Partei mitteilte. Woidke ist seit 2013 Vorsitzender der Brandenburger SPD. Vor der Landtagswahl vom September 2024 verknüpfte er seine politische Zukunft mit einem Sieg der SPD gegen die AfD.

Altkanzlerin Merkel: Israel muss sich wehren können

Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Angriffe Israels auf den Iran verteidigt. Wenn die Existenz eines Landes von der radikalislamischen Hamas oder vom Iran in Frage gestellt werde, "ist das ja völkerrechtlich nicht so ganz einfach zu beantworten", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. "Wenn die einen erklären dürfen, sie wollen den Staat Israel auslöschen, muss der Staat Israel sich dagegen wehren können."

Kommunen fordern 60 Prozent des Sondervermögens für Infrastruktur für sich

Die Kommunen in Deutschland haben den Großteil des für die Länder geplanten Sondervermögens für Infrastruktur in Höhe von 100 Milliarden Euro für sich gefordert. "Die Länder dürfen jetzt keine Spielchen treiben und versuchen, den Anteil der Kommunen zu drücken", sagte der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung (SPD), der "Rheinischen Post" vom Samstag. Die Kommunen benötigten den "Löwenanteil aus dem Sondervermögen".

US-Vize Vance: Umstrittener Truppen-Einsatz in Los Angeles vorerst weiter nötig

US-Vizepräsident JD Vance hat die Fortsetzung des umstrittenen Einsatzes der Nationalgarde in Los Angeles angekündigt. Die Anwesenheit der Truppen sei weiterhin nötig, weil befürchtet werde, dass die Gewalt bei Protesten gegen die Einwanderungspolitik wieder aufflamme, sagte Vance am Freitag (Ortszeit) vor Journalisten in Los Angeles. "Wenn man es zulässt, dass gewalttätige Randalierer großartige amerikanische Städte niederbrennen, dann schicken wir selbstverständlich Sicherheitskräfte der Bundesregierung, um die Menschen zu beschützen, zu deren Schutz der Präsident gewählt wurde", fügte Vance hinzu.

Textgröße ändern: