Deutsche Tageszeitung - "Investitionsbooster": Klingbeil wirbt für "größte Modernisierung unseres Landes"

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

"Investitionsbooster": Klingbeil wirbt für "größte Modernisierung unseres Landes"


"Investitionsbooster": Klingbeil wirbt für "größte Modernisierung unseres Landes"
"Investitionsbooster": Klingbeil wirbt für "größte Modernisierung unseres Landes" / Foto: © AFP/Archiv

Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat im Bundestag für den von der schwarz-roten Bundesregierung geplanten "Investitionsbooster" geworben. Dieser mache die "größte Modernisierung unseres Landes seit Jahrzehnten" möglich, sagte der Vizekanzler am Donnerstag im Plenum. "Wir wollen Deutschland wieder auf Wachstumskurs bringen." Die Bundesregierung setze "das klare Signal" für mehr Investitionen und die Sicherung von Arbeitsplätzen. Schwarz-Rot wolle Deutschland zu einem "modernen, digitalen und klimaneutralen" Wirtschaftsstandort machen.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Erst am Mittwoch hatte das Bundeskabinett das Investitionsprogramm beschlossen, mit dem die Regierung rasche Maßnahmen gegen die Konjunkturflaute umsetzen will. Geplant sind vor allem Steuererleichterungen für Unternehmen. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Unternehmen in den Jahren 2025 bis 2027 bewegliche Wirtschaftsgüter wie Maschinen schneller steuerlich abschreiben können. Vorgesehen sind Sonderabschreibungen in Höhe von bis zu 30 Prozent bei Anschaffung. Die Unternehmen sollen damit einen zusätzlichen Anreiz für solche Investitionen erhalten.

Der Satz der Körperschaftsteuer soll von 2028 bis 2032 in fünf Schritten von derzeit 15 Prozent auf zehn Prozent reduziert werden. Ebenfalls geplant sind eine großzügigere Ausgestaltung der steuerlichen Forschungszulage und die Einführung einer weiteren Sonderabschreibung für den Kauf von Elektroautos. Kauft ein Unternehmen ein E-Auto, soll es künftig 75 Prozent der Kosten bereits im Jahr der Anschaffung von der Steuer absetzen können.

Kritik kam vor allem von Ländern und Kommunen wegen mit dem Paket verbundener Einnahmeausfälle. Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) etwa forderte den Bund auf, Steuerausfälle der Länder und Kommunen auszugleichen. "Ein Investitionsbooster ist sinnvoll, aber wer bestellt, muss auch bezahlen", sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) warnte im Gespräch mit dem Portal t-online: "Die Investitionsmilliarden verpuffen einfach, wenn Ländern und Kommunen in ihren Kernhaushalten die Einnahmen wegfallen."

Auf die Kritik aus den Ländern ging Klingbeil im Bundestag nicht explizit ein. Er stellte dagegen eine härtere Gangart gegen Finanzkriminalität in Aussicht. "Wir werden härter gegen Kriminelle vorgehen, die sich auf Kosten der Gesellschaft bereichern." Er nannte etwa Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit und Geldwäsche als Probleme. "Fehlende Einnahmen sind auch fehlende Investitionen", sagte Klingbeil. Nach der sogenannten ersten Lesung des Gesetzentwurfs am Donnerstag soll die Vorlage zur weiteren Beratung in die Ausschüsse verwiesen werden.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Steinmeier wirbt für Multilateralismus und die Achtung des Völkerrechts

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat für Multilateralismus und die Achtung des Völkerrechts geworben. Dem Konzept der Regellosigkeit müsse etwas entgegengehalten werden: "Und das ist Fairness, das ist Vertrauen, das ist Weltoffenheit, das ist die Bereitschaft zur Zusammenarbeit", sagte Steinmeier im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks. Auch wenn die vor 80 Jahren gegründete UNO Reformen bedürfe, sei es nötig, sich "wieder zurück zu orientieren" auf die Institutionen der Vereinten Nationen.

Kaliforniens Gouverneur verklagt Fox News wegen Falschdarstellung zu Nationalgarde-Einsatz

Wegen mutmaßlicher Falschberichterstattung im Zusammenhang mit dem Streit um die Entsendung der Nationalgarde nach Los Angeles hat der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom den konservativen US-Sender Fox News auf hunderte Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Hinsichtlich eines Telefongesprächs zwischen ihm und US-Präsident Donald Trump habe Fox News "absichtlich die Tatsachen" verdreht, um ihn als "Lügner" darzustellen, legte Newsom in seiner Klage dar.

Pro Asyl will juristisch gegen Aussetzung von Familiennachzug vorgehen

Die Flüchtlingsschutzorganisation Pro Asyl will juristisch gegen die vom Bundestag beschlossene Aussetzung des Familiennachzugs für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus vorgehen. "Wir lassen das Gesetz rechtlich prüfen und würden Klagen dagegen unterstützen", sagte Pro-Asyl-Geschäftsführer Karl Kopp dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Seine Organisation hatte bereits erfolgreich eine Klage gegen die Zurückweisung von Asylbewerbern an den deutschen Außengrenzen unterstützt.

SPD-Parteitag verabschiedet Scholz und Esken

Die SPD setzt am Samstag ihren Parteitag in Berlin fort. Zum Auftakt wird der abgewählte Kanzler Olaf Scholz (SPD) verabschiedet (09.00 Uhr). Er hält vor den Delegierten nochmals eine Rede, in der er eine Bilanz seiner Regierungsjahre ziehen dürfte. Vor den Delegierten sprechen wird auch die ausgeschiedene Ko-Parteichefin Saskia Esken, die am Freitag in der Doppelspitze neben Vize-Kanzler Lars Klingbeil durch Arbeitsministerin Bärbel Bas ersetzt wurde.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild