Deutsche Tageszeitung - Atomenergiebehörde beruft Sondersitzung zum Iran ein

Atomenergiebehörde beruft Sondersitzung zum Iran ein


Atomenergiebehörde beruft Sondersitzung zum Iran ein
Atomenergiebehörde beruft Sondersitzung zum Iran ein / Foto: ©

Nach dem Verstoß des Iran gegen das internationale Atomabkommen hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) für kommende Woche eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Der Gouverneursrat der Organisation werde am kommenden Mittwoch zusammentreffen, erklärte ein IAEA-Sprecher am Freitag. Zuvor hatte die US-Botschaft in Wien erklärt, ihre Vertreterin habe die Sondersitzung beantragt, um den iranischen Verstoß zu diskutieren. Teheran nannte die USA den "primären Verletzer" des Abkommens.

Textgröße ändern:

Die IAEA hatte Anfang der Woche bestätigt, dass der Iran die erlaubte Menge von 300 Kilogramm auf 3,67 Prozent angereichertem Uran überschritten hat. Teheran verstieß damit erstmals gegen eine Bestimmung des internationalen Atomabkommens von 2015. In ihrer Erklärung nannten die USA den Verstoß "besorgniserregend".

Der Iran hat angekündigt, ab Sonntag eine weitere wichtige Höchstgrenze des Abkommens überschreiten zu wollen, welche die Uran-Anreicherung auf 3,67 Prozent beschränkt. Die bisher angekündigten Vertragsbrüche seien jedoch "binnen Stunden" umkehrbar, sollte es Fortschritte beim Abfedern der US-Sanktionen geben.

Die Führung in Teheran hatte Anfang Mai angekündigt, die Grenzwerte für Uran sowie schweres Wasser nicht länger einzuhalten, wenn ihr die Vertragspartner nicht entgegenkommen. Der Iran reagierte damit auf den Ausstieg der USA aus der Vereinbarung ein Jahr zuvor.

Irans Botschaft in Wien reagierte am Freitag auf den Antrag der USA für eine IAEA-Sondersitzung und nannte diesen ein Zeichen für die "Isolation" Washingtons. Die USA seien "der primäre Verletzer" des Abkommens. Die jüngsten Entwicklungen stünden in keinem Zusammenhang mit Sicherheitsbelangen oder dem Mandat des IAEA-Gouvernersrates, hieß es.

Russland, ebenfalls Unterzeichner der Atomabkommens, pflichtete dem Iran bei. Ein Treffen des Gouverneursrates sei "nicht der angemessene Ort", die "iranischen Abweichungen" zu diskutieren, schrieb der russische Botschafter bei internationalen Organisationen im Kurzbotschaftendienst Twitter.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

WHO: Polio-Impfstation im Gazastreifen getroffen - Sechs Verletzte

Bei einem Angriff auf ein Polio-Impfzentrum im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sechs Menschen verletzt worden, darunter vier Kinder. Das medizinische Versorgungszentrum in Scheich Radwan sei am Samstag getroffen worden, während Eltern ihre Kinder dort zur Impfung gegen Kinderlähmung gebracht hätten, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus im Onlinedienst X. Die israelische Armee betonte, sie habe zum von der WHO angegebenen Zeitpunkt keine Angriffe in der Region verübt.

Tausende demonstrieren kurz vor US-Wahl für Frauen- und Abtreibungsrecht

Wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl haben am Samstag tausende Menschen in den USA für Frauenrechte und das Recht auf Abtreibung demonstriert. Allein in der Hauptstadt Washington versammelten sich mehrere tausend Teilnehmer und Teilnehmerinnen zum National Women's March, auch in anderen Städten gab es Protestmärsche. Der erste Women's March hatte nach der Amtseinführung des damaligen Präsidenten Donald Trump 2017 stattgefunden, der am kommenden Dienstag seine Wiederwahl anstrebt.

Bolivien: Anhänger von Ex-Präsident Morales halten 200 Soldaten als Geiseln

Anhänger des ehemaligen Präsidenten Evo Morales halten in Bolivien nach Angaben der Regierung mindestens 200 Soldaten als Geiseln fest. Drei Militäreinheiten seien am Freitag im Gebiet Chapare im Departement Cochabamba "von irregulären Gruppen angegriffen" worden, teilte das bolivianische Außenministerium am Samstag mit. Die Angreifer nahmen demnach mehr als 200 Militärangehörige als Geiseln und brachten Waffen und Munition an sich.

Israel bestätigt Festnahme von Hisbollah-"Agent" bei Razzia im Libanon

Israel hat die Festnahme eines "ranghohen Agenten der Hisbollah" durch eine Eliteeinheit der Marine in der libanesischen Küstenstadt Batroun bestätigt, nachdem eine libanesische Militärquelle von einer Entführung eines Zivilisten durch ein "Marinekommando" berichtet hatte. "Bei einer Spezialoperation" eines Marinekommandos in Batroun sei "ein ranghoher Agent der Hisbollah gefasst worden", teilte ein Vertreter der israelischen Armee am Samstag mit.

Textgröße ändern: