Deutsche Tageszeitung - "Manifest": Früherer SPD-Chef Walter-Borjans kritisiert Nachfolger Klingbeil

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

"Manifest": Früherer SPD-Chef Walter-Borjans kritisiert Nachfolger Klingbeil


"Manifest": Früherer SPD-Chef Walter-Borjans kritisiert Nachfolger Klingbeil
"Manifest": Früherer SPD-Chef Walter-Borjans kritisiert Nachfolger Klingbeil / Foto: © AFP/Archiv

Der ehemalige SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat seinen Nachfolger Lars Klingbeil kritisiert und ihn aufgefordert, auch unbequeme Diskussionen zu führen. Walter-Borjans, einer der Unterzeichner des "Manifests" für eine außenpolitische Wende, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" am Mittwoch, es wäre "ein falscher Weg", wenn Klingbeil nur auf Aufrüstung setzen würde. Das "Draußenhalten von anstrengenden Debatten" sei in einer Partei nie gut, "schon gar nicht in der diskussionsfreudigen SPD".

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

In dem Papier, das neben Walter-Borjans unter anderem auch der frühere Fraktionschef Rolf Mützenich und der Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner unterzeichnet haben, fordern die SPD-Politiker von der schwarz-roten Bundesregierung eine grundlegende Wende in der Außen- und Sicherheitspolitik. Sie fordern unter anderem Gespräche mit Russland und einen Stopp der Stationierung neuer US-Mittelstreckenraketen in Deutschland.

Walter-Borjans sagte dazu der "FAZ", was bei Klingbeil fehle, sei "die Doppelbotschaft: Verteidigungsbereitschaft und unablässige Aufforderung zum Dialog". Frühere SPD-Führungspersönlichkeiten wie Willy Brandt und Johannes Rau hätten gut daran getan, "nicht nur verschiedene Strömungen zu berücksichtigen, sondern dabei sogar die Widerspenstigsten in ihre Nähe zu holen und mit ihnen die notwendigen Debatten zu führen".

Auch Stegner verteidigte erneut das Papier. Er sei "weder Pazifist noch naiv", aber er wundere sich darüber, dass nur derjenige kritisiert werde, der diplomatische Lösungen einfordere, aber nicht derjenige, "der nur über Waffen redet", sagte er dem Sender Welt TV. "Was ist die Alternative zum Nichtreden? Nur noch Schießen? Was sind eigentlich die Vorstellungen derjenigen, die glauben, dass wir mit militärischer Logik alleine vorankommen?", fuhr er fort.

Grundsätzlich sei er für eine Stärkung der Bundeswehr, sagte Stegner weiter. Das müsse aber in Maßen passieren. Es gehe letztlich darum, "auch Wege jenseits dessen zu suchen, nur auf Aufrüstung zu setzen und Eskalation zu betreiben". Den Sendern RTL und ntv sagte er, es müsse auch mit Regierungen gesprochen werden, die einem überhaupt nicht gefallen, damit der Krieg aufhöre und nicht jeden Tag Menschen getötet würden.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Greenpeace: Klimakrise verstärkt weltweit Fluchtbewegungen

Die zunehmende Erderwärmung und deren Folgen führen weltweit zu mehr und stärkeren Fluchtbewegungen. Das geht aus einer am Mittwoch in Hamburg veröffentlichten Studie der Universität der Hansestadt und der Gesellschaft für Umwelt- und Entwicklungsforschung im Auftrag von Greenpeace hervor. Zwar sei der Klimawandel selten die einzige Fluchtursache, bestehende Probleme würden dadurch aber verstärkt oder ihr Entstehen beschleunigt.

Polizisten und Soldaten suchen an Frankreichs Bahnhöfen Migranten

In Frankreich hat am Mittwoch an Bahnhöfen und Busterminals ein zweitägiger Einsatz von Sicherheitskräften zum Aufspüren von Menschen ohne Bleiberecht begonnen. Etwa 4000 Polizisten, Gendarme und Soldaten seien daran beteiligt, sagte Innenminister Bruno Retailleau. Kontrolliert würden vor allem internationale Zugverbindungen. Zugleich würden die Grenzkontrollen wieder verschärft.

Rutte: Nato-Länder erreichen 2025 Zwei-Prozent-Ziel bei Verteidigungsausgaben

Nach Angaben von Nato-Generalsekretär Mark Rutte werden alle Mitgliedsländer des Bündnisses dieses Jahr mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes (BIP) für Verteidigung ausgeben. Nach entsprechenden Ankündigungen aus Kanada und Portugal würden nun "alle Länder der Nato bis 2025 die Zwei-Prozent-Grenze erreichen", sagte Rutte laut Nato-Website am Dienstag am Rande des G7-Gipfels in Kanada. Das sei eine "hervorragende Nachricht", fügte er hinzu.

Entschädigung nach Coronaimpfung: Frau mit Kopfschmerzen scheitert vor Gericht

Vor dem baden-württembergischen Landessozialgericht ist eine Frau in einem Prozess wegen angeblicher Gesundheitsschäden nach einer Coronaimpfung gescheitert. Wie das Gericht am Mittwoch in Stuttgart mitteilte, stellte es keinen Zusammenhang zwischen der Coronaimpfung und starken Kopfschmerzen der Klägerin fest. Die Frau habe damit keinen Anspruch auf Entschädigungsleistungen. Sie war zuvor bereits vor dem Sozialgericht Reutlingen erfolglos gebleben.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild