Deutsche Tageszeitung - Pro-chinesischer Bürgermeister tritt bei Präsidentschaftswahl in Taiwan an

Pro-chinesischer Bürgermeister tritt bei Präsidentschaftswahl in Taiwan an


Pro-chinesischer Bürgermeister tritt bei Präsidentschaftswahl in Taiwan an
Pro-chinesischer Bürgermeister tritt bei Präsidentschaftswahl in Taiwan an / Foto: ©

Die konservative Oppositionspartei Kuomintang (KMT) in Taiwan hat den populistischen Bürgermeister der Stadt Kaohsiung zu ihrem Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr bestimmt. Han Kuo Yon setzte sich in einer Vorwahl nach Angaben der KMT vom Montag mit 45 Prozent klar gegen den Milliardär Terry Goudurch mit 28 Prozent durch. Mit seinem pro-chinesischen Programm will Han die Präsidentin und Unabhängigkeitsverfechterin Tsai Ing Wen herausfordern.

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Wegen seiner populistischen Positionen und impulsiven Äußerungen wird Han in Taiwan auch mit US-Präsident Donald Trump verglichen. Lange Zeit galt der 62-Jährige als Sonderling auf dem politischen Parkett. Auch in seiner Partei galt er bislang als Einzelkämpfer, seine pro-chinesischen Positionen werden auch in der KMT kritisiert.

Hans Sieg gilt als Auftakt zu einem vom Streit über die künftigen Beziehungen zwischen Peking und Taipeh geprägten Wahlkampf. Die Wiederherstellung enger Beziehungen zu Peking ist Hans wichtigstes Wahlversprechen neben der Ankündigung, die Wirtschaft anzukurbeln. Die Abstimmung ist für Januar angesetzt.

China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will die Insel wieder mit dem Festland vereinigen. Taiwan hatte sich nach der Machtübernahme durch die Kommunisten 1949 von China getrennt, aber nie formell seine Unabhängigkeit erklärt.

Seit Tsais Amtsantritt im Jahr 2016 verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Taipeh und Peking deutlich. China erhöhte den diplomatischen und militärischen Druck seither deutlich und hielt etwa Manöver nahe der Insel ab.

Tsais Herausforderer sei ein "charismatischer Wahlkämpfer", sagte die Taiwan-Expertin Shelley Rigger vom Davidson College in North Carolina der Nachrichtenagentur AFP. Allerdings mangele es seinen Positionen an Substanz, gerade in Bezug auf die Beziehungen zu China. "Dort lässt er sich nicht festlegen", sagte Rigger.

(A.Nikiforov--DTZ)

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