Deutsche Tageszeitung - Nordkorea warnt vor möglichen neuen Militärübungen der USA mit Südkorea

Nordkorea warnt vor möglichen neuen Militärübungen der USA mit Südkorea


Nordkorea warnt vor möglichen neuen Militärübungen der USA mit Südkorea
Nordkorea warnt vor möglichen neuen Militärübungen der USA mit Südkorea / Foto: ©

Nordkorea hat die USA mit Blick auf die geplante Wiederaufnahme der Atomverhandlungen vor ihren gemeinsamen Militärübungen mit Südkorea gewarnt. Sollten die für August geplanten Manöver der beiden Verbündeten stattfinden, "wird dies die Gespräche auf Arbeitsebene beeinträchtigen", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA einen Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums. Dieser deutete an, Pjöngjang könnte als Reaktion darauf seine Waffentests wieder aufnehmen.

Textgröße ändern:

Die gemeinsamen Übungen finden seit Jahren statt. Nach dem ersten Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im vergangenen Jahr in Singapur wurden sie jedoch zurückgefahren, um die Gespräche mit Nordkorea zu erleichtern. Auf dem Treffen hatte Kim einer Denuklearisierung grundsätzlich zugestimmt.

Die geplanten Übungen seien "eindeutig ein Verstoß" gegen eine in Singapur unterzeichnete Vereinbarung, sagte der Sprecher KCNA zufolge. Er deutete eine Gegenreaktion Nordkoreas an. Da die USA ihre Verpflichtungen "einseitig aufgeben", fielen für Pjöngjang "nach und nach" die Gründe weg, seine Zusagen einzuhalten. Das Aussetzen der nordkoreanischen Raketentests sei eine Absichtserklärung gewesen, um die bilateralen Beziehungen zu verbessern, "kein schriftlich festgehaltenes Rechtsdokument", betonte der Sprecher.

Es war die erste offizielle Äußerung der nordkoreanischen Regierung zu dem Thema seit dem Treffen von Trump und Kim Ende Juni. Der US-Präsident hatte Kim beim G20-Gipfel im japanischen Osaka Ende Juni überraschend ein Treffen am Rande seines Südkorea-Besuchs angeboten.

Als erster US-Präsident in der Geschichte betrat Trump dann kurz darauf nordkoreanischen Boden. Kim und Trump vereinbarten bei ihrer kurzen Begegnung in der entmilitarisierten Zone zwischen beiden koreanischen Staaten eine Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine atomare Abrüstung Nordkoreas. In den Atomverhandlungen herrschte zuletzt Stillstand.

In Südkorea sind fast 30.000 US-Truppen stationiert. Deren jährliche Übungen mit zehntausenden südkoreanischen Soldaten stieß in Nordkorea stets auf scharfe Kritik. Pjöngjang verurteilte sie als provokative Tests für einen Einmarsch in nordkoreanisches Gebiet. Nach dem Gipfel in Singapur kündigte Trump an, die "sehr provozierenden" Übungen aussetzen zu wollen. Ein kleineres Manöver fand im März statt, weitere sind für August geplant.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Sprachwissenschaftler verkünden Unwort des Jahres 2024

Eine Jury aus Sprachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern verkündet am Montag (09.00 Uhr) im hessischen Marburg das Unwort des Jahres 2024. Bei der bundesweit viel beachteten Aktion werden seit 1991 nach Auffassung der Fachleute unmenschliche oder unangemessene Begriffe ausgewählt, die gegen das Prinzip der Menschenwürde verstoßen, in irreführender Weise etwas Negatives beschönigen oder diskriminieren.

Bundeswahlausschuss entscheidet über Zulassung von Parteien zur Bundestagswahl

Der Bundeswahlausschuss entscheidet in einer zweitägigen öffentlichen Sitzung ab Montag (09.30 Uhr) über die Zulassung von Parteien zur Bundestagswahl im Februar. Die Sitzung im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus des Bundestags soll am Dienstag fortgesetzt werden. 56 Parteien und politische Vereinigungen hatten fristgerecht bei der Bundeswahlleiterin beantragt, bei der Neuwahl des Bundestags am 23. Februar antreten zu dürfen.

Biden hält Rede zu außenpolitischen Errungenschaften seiner Amtszeit

Eine Woche vor seinem Ausscheiden aus dem Amt will US-Präsident Joe Biden am Montag ab 14.00 Uhr Ortszeit (20.00 MEZ) in einer Grundsatzrede die außenpolitischen Errungenschaften seiner Amtszeit darlegen. In der Rede im Außenministerium in Washington will der 82-Jährige nach Angaben eines Regierungsvertreters darlegen, dass die Allianzen und Partnerschaften der USA dank der Arbeit der vergangenen vier Jahre so stark und beständig seien wie lange nicht.

Amtsinhaber Milanovic gewinnt Präsidentenwahl in Kroatien

Der kroatische Staatschef Zoran Milanovic hat die Stichwahl um das Präsidentenamt mit großer Mehrheit gewonnen. Der von den Sozialdemokraten unterstützte Amtsinhaber setzte sich in der Stichwahl am Sonntag laut Teilergebnissen mit mehr als 74 Prozent der Stimmen klar gegen den von der konservativen Regierungspartei HDZ unterstützten Ex-Minister Dragan Primorac durch. Primorac kam nur auf knapp 26 Prozent.

Textgröße ändern: