Einer der im Persischen Golf festgesetzten Öltanker kann Fahrt fortsetzen
Nach der Festsetzung zweier Tanker in der Straße von Hormus ist eines der beiden Schiffe wieder freigegeben worden. Der Kapitän der "Mesdar" habe mitgeteilt, dass der Öltanker seine Fahrt fortsetzen könne, erklärte die britische Reederei Norbulk Shipping am Freitagabend. Die Besatzung sei wohlauf.
Nach Angaben der Reederei war der unter liberianischer Flagge fahrende Tanker am frühen Abend von bewaffneten Sicherheitskräften gestoppt worden. Nach rund dreieinhalb Stunden hätten sie das Schiff wieder verlassen. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Fars befindet sich die Öltanker inzwischen außerhalb iranischer Hoheitsgewässer.
Vor der "Mesdar" hatten die iranischen Revolutionsgarden in der Straße von Hormus den unter britischer Flagge fahrende Tanker "Stena Impero" festgesetzt, weil dieser gegen "internationale maritime Regeln" verstoßen habe. Das Schiff sei in einen Hafen gebracht und den Behörden übergeben worden, hieß es auf der offiziellen Website der Revolutionsgarden. Nun würden ein rechtliches Verfahren und Ermittlungen eingeleitet.
Der britische Außenminister Jeremy Hunt nannte die Festsetzungen "inakzeptabel". Auch die USA verurteilten das Vorgehen des Iran scharf.
Seit dem Ausstieg Washingtons aus dem internationalen Atomabkommen mit Teheran im Mai 2018 und der Verhängung neuer Sanktionen haben sich die Spannungen in der Golfregion verschärft. Die USA hatten am Donnerstag erklärt, das Kriegsschiff "USS Boxer" habe in der Straße von Hormus eine iranische Drohne zerstört. Regierung und Armee in Teheran erklärten hingegen, es werde keine Drohne vermisst.
Ende Juni hatte der Abschuss einer US-Aufklärungsdrohne durch die Revolutionsgarden über der Straße von Hormus fast zu einer militärischen Konfrontation geführt. US-Präsident Donald Trump stoppte nach eigenen Angaben erst in letzter Minute einen Vergeltungsangriff. Seit Anfang Mai gab es zudem mehrere Angriffe auf Tanker in der Region, für die Washington den Iran verantwortlich machte. Teheran wies jede Verantwortung zurück.
(V.Korablyov--DTZ)