Deutsche Tageszeitung - Beschlagnahmte Fahrräder verkauft: Geldstrafe für Leipziger Polizistin rechtskräftig

Beschlagnahmte Fahrräder verkauft: Geldstrafe für Leipziger Polizistin rechtskräftig


Beschlagnahmte Fahrräder verkauft: Geldstrafe für Leipziger Polizistin rechtskräftig
Beschlagnahmte Fahrräder verkauft: Geldstrafe für Leipziger Polizistin rechtskräftig / Foto: © AFP/Archiv

Das Urteil gegen eine Polizistin im Zusammenhang mit dem sogenannten Fahrradgate in Leipzig ist rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof (BGH) bestätigte am Mittwoch die Verhängung einer Geldstrafe gegen die frühere Leiterin der Asservatenstelle, wie er in Karlsruhe mitteilte. Die Frau hatte beschlagnahmte Fahrräder gegen Geld vor allem an andere Polizisten weitergegeben. (Az. 5 StR 180/25)

Textgröße ändern:

Dabei handelte es sich um Räder, die trotz Aufforderung nicht abgeholt wurden. Ihre Zahl stieg nach und nach auf 3000 an. Intern wurde darum als Ziel vorgegeben, den Bestand zu verringern. Die Fahrräder sollten verschrottet oder kostenlos an gemeinnützige Vereine abgegeben werden.

In den Jahren 2014 bis 2018 gab die Polizistin aber insgesamt 72 Räder an Kollegen und Bekannte weiter, meist gegen 50 Euro, ab und zu auch gegen den Nachweis der Spende an einen gemeinnützigen Verein. Das Geld behielt sie entweder oder reichte es an den Kleingartenverein ihres Vaters weiter.

Das Leipziger Landgericht verurteilte sie im Oktober wegen Untreue, Bestechlichkeit und Verwahrungsbruchs im Amt. Es verhängte eine Geldstrafe von 380 Tagessätzen zu je 45 Euro, also insgesamt 17.100 Euro, gegen die damals 47-Jährige. Knapp 3900 Euro, die sie mit dem Verkauf der Räder eingenommen hatte, sollten eingezogen werden.

Sowohl die Angeklagte als auch die Generalstaatsanwaltschaft Dresden wandten sich an den BGH, um das Urteil überprüfen zu lassen. Dieser änderte die Leipziger Entscheidung nun leicht ab, was aber keinen Einfluss auf die verhängte Geldstrafe hatte.

Die Vorwürfe waren der Polizei bereits im Juli 2019 und ein Jahr später auch in der Öffentlichkeit bekannt geworden. Nach früheren Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Dresden wurde in dem Komplex gegen insgesamt rund 200 Menschen ermittelt, darunter 189 mutmaßliche Erwerber von Rädern. In den meisten Fällen wurden die Verfahren mangels hinreichenden Tatverdachts oder gegen Geldauflagen eingestellt.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Atomstreit: Iran will Zusammenarbeit mit der IAEA "in neuer Form" fortsetzen

Im Streit um sein Atomprogramm will der Iran die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) "in neuer Form" fortsetzen. Die Zusammenarbeit sei "nicht beendet, sondern wird eine neue Form annehmen", sagte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Samstag. Nach Angriffen Israels und der USA auf Atomanlagen und andere Ziele im Iran hatte Teheran die Zusammenarbeit mit der UN-Aufsichtsbehörde Anfang Juli ausgesetzt.

Europäische Länder prangern Repressionen gegen Oppositionelle in Georgien an

Mehrere europäische Länder und die Europäische Union (EU) haben in einer gemeinsamen Erklärung Repressionen gegen Oppositionelle in Georgien angeprangert. "Wir werden nicht zögern, alle uns zur Verfügung stehenden Instrumente einzusetzen, wenn die georgischen Behörden weiterhin Maßnahmen ergreifen, welche die Demokratie und die Menschenrechte in Georgien untergraben", hieß es in der am Samstag veröffentlichten Erklärung. Zu den insgesamt 17 Unterzeichnern gehören unter anderem Deutschland, Frankreich und Großbritannien.

Grüne in Hamburg wählen Abgeordnete Storm und Alam zu neuen Parteichefs

Die Grünen in Hamburg haben die Bürgerschaftsabgeordneten Selina Storm und Leon Alam zum neuen gleichberechtigten Kovorsitzendenduo gewählt. Bei einem Parteitag in der Hansestadt erhielt Storm am Samstag 77 Prozent, auf Alam entfielen nach Parteiangaben 88 Prozent.

US-Palästinenser im Westjordanland totgeprügelt: Familie fordert Untersuchung der USA

Nach der Tötung eines Palästinensers mit US-Staatsangehörigkeit durch israelische Siedler im Westjordanland hat dessen Familie Washington zu einer Untersuchung aufgefordert. Das US-Außenministerium müsse eine sofortige Untersuchung aufnehmen und die "israelischen Siedler zur Verantwortung ziehen", die Saif al-Din Kamil Abdul Karim Musalat getötet hätten, erklärten dessen Angehörige am Samstag.

Textgröße ändern: