Deutsche Tageszeitung - Trump legt Veto gegen Kongressblockade von Rüstungsgeschäften mit Riad ein

Trump legt Veto gegen Kongressblockade von Rüstungsgeschäften mit Riad ein


Trump legt Veto gegen Kongressblockade von Rüstungsgeschäften mit Riad ein
Trump legt Veto gegen Kongressblockade von Rüstungsgeschäften mit Riad ein / Foto: ©

US-Präsident Donald Trump hat sein Veto gegen Kongressbeschlüsse eingelegt, die milliardenschwere Rüstungsgeschäfte mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten blockieren sollten. Trump erklärte am Mittwoch, eine Absage der Waffenlieferungen würde die "Wettbewerbsfähigkeit" der USA schwächen und den "wichtigen Beziehungen" zu Verbündeten schaden. Außerdem würde eine Blockade der Lieferungen den Jemen-Krieg und das Leid der dortigen Bevölkerung verlängern: Ohne Präzisionsmunition würde es "mehr, nicht weniger" zivile Opfer geben, erklärte Trump.

Textgröße ändern:

Die US-Regierung hatte im Mai in einem seltenen Schritt den Kongress umgangen, um den Verkauf von Waffen, Munition, Ausrüstung und Flugzeug-Wartungsarbeiten an Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Jordanien zu genehmigen. US-Außenminister Mike Pompeo begründete das Vorgehen damit, die Lieferungen im Gesamtwert von 8,1 Milliarden Dollar (7,2 Milliarden Euro) seien wegen der Aktivitäten von Saudi-Arabiens Erzfeind Iran dringend nötig.

Die Umgehung des Kongresses stieß aber bei Abgeordneten und Senatoren auf scharfe Kritik - auch in den Reihen von Trumps Republikanern. Befürchtet wurde zudem, dass die Waffenlieferungen den Jemen-Krieg weiter anheizen könnten.

Sowohl der von den Republikanern dominierte US-Senat als auch das von den oppositionellen Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus verabschiedeten deswegen Resolutionen, um die Rüstungsgeschäfte zu blockieren. Es war aber davon ausgegangen worden, dass der Präsident sein Vetorecht nutzen würde.

Trumps tat dies nun zum dritten Mal in seiner Amtszeit. Um das Veto zu überstimmen, wären Zwei-Drittel-Mehrheiten in beiden Kongresskammern nötig. Es gilt als ausgeschlossen, dass diese zustande kommen.

Die USA und Saudi-Arabien sind traditionelle Verbündete. Wegen des Vorgehens von Riad im Jemen und der Ermordung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi ist die Kritik an Saudi-Arabien aber lauter geworden. Auch in Deutschland gibt es immer wieder Debatten über Rüstungsgeschäfte mit Saudi-Arabien.

Trump steht dagegen fest hinter Riad. Am Mittwoch erklärte der Präsident, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate seien ein "Bollwerk gegen die schädlichen Aktivitäten des Iran und seiner Verbündeten in der Region". Die Waffenlieferungen würden die Fähigkeiten der Länder verstärken, sich gegen iranische Bedrohungen zu verteidigen.

Im Jemen-Krieg steht Saudi-Arabien an der Spitze einer arabischen Allianz, die die Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi unterstützt. Der Iran unterstützt im Jemen dagegen die schiitischen Huthi-Rebellen. Nach Angaben von Hilfsorganisationen wurden in dem Krisenland bereits zehntausende Menschen getötet, unter ihnen viele Zivilisten. Die UNO spricht von der schlimmsten humanitären Krise weltweit.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Hunderttausende zu Berliner Christopher Street Day erwartet

In Berlin werden am Samstag (12.00 Uhr) zur Demonstration zum Christopher Street Day (CSD) hunderttausende Menschen erwartet. Neben 75 Trucks sollen dem veranstaltenden Verein zufolge auch mehr als hundert Fußgruppen bei dem Demonstrationszug unterwegs sein. Die Kundgebung steht in diesem Jahr unter dem Motto "Nur gemeinsam stark - für Demokratie und Vielfalt".

Baerbock fordert von Deutschland und EU mehr Investitionen in Sicherheit

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Deutschland und die EU aufgefordert, mehr in die Sicherheit zu investieren. Der europäische Pfeiler in der Nato müsse gestärkt werden, unabhängig davon, wer demnächst in den USA regiert, sagte Baerbock am Freitag bei einer Veranstaltung der "Zeit". "Die Vorstellung, dass wir uns nicht verteidigen müssen, hat (Russlands Präsident Wladimir) Putin zerbombt."

Trump trifft Netanjahu und warnt vor "drittem Weltkrieg" bei Wahlniederlage

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "dritten Weltkrieg" gewarnt, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen. "Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell", sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. "Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg."

Israels Armee: Bereiten "entscheidende Offensive" gegen Hisbollah im Libanon vor

Die israelische Armee bereitet laut eigenen Angaben eine "entscheidende Offensive" gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Truppen bereiteten sich auf den "Übergang zur Offensive" vor, sagte der israelische Generalmajor Ori Gordin laut Militärangaben vom Freitag. "Wenn der Moment kommt und wir in die Offensive gehen, wird es eine entscheidende Offensive", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: