Deutsche Tageszeitung - Sarif: USA scheitern wegen "Scham" ihrer Verbündeten an Marinemission im Golf

Sarif: USA scheitern wegen "Scham" ihrer Verbündeten an Marinemission im Golf


Sarif: USA scheitern wegen "Scham" ihrer Verbündeten an Marinemission im Golf
Sarif: USA scheitern wegen "Scham" ihrer Verbündeten an Marinemission im Golf / Foto: ©

Nach Ansicht von Irans Außenminister Mohammad Dschawad Sarif "schämen" sich die Verbündeten der USA, eine internationale Koalition mit der Regierung in Washington zum Schutz von Tankern im Persischen Golf einzugehen. Aus diesem Grund scheitere die US-Regierung an der Bildung einer Marinemission, sagte Sarif am Montag während einer Pressekonferenz in Teheran. Sarif bestätigte außerdem eine Einladung ins Weiße Haus - die er abgelehnt habe.

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"Heute sind die USA in der Welt isoliert und können keine Koalition bilden", sagte Sarif. Washington habe sich selbst in diese Situation manövriert, "durch Rechtsbrüche, und durch die Herbeiführung von Spannungen und Krisen", sagte Sarif weiter.

Seit der Eskalation in der Straße von Hormus mit mehreren festgesetzten Tankern pochen die USA bei ihren europäischen Verbündeten auf einen Marine-Einsatz vor der Küste des Iran. Die europäischen Staaten stehen einer solchen Schutzmission jedoch zurückhaltend gegenüber; die Bundesregierung lehnte eine Beteiligung bereits ab. Die britische Armee ist mit zwei Kriegsschiffen in der Straße von Hormus präsent, um Schiffe unter britischer Flagge zu eskortieren.

Die Spannungen zwischen Washington und Teheran haben sich massiv verstärkt, seit US-Präsident Donald Trump im Mai vergangenen Jahres den einseitigen Ausstieg aus dem internationalen Atomabkommen verkündete. Die EU will das Abkommen retten.

Sarif bestätigte am Montag auch Berichte, wonach er ins Weiße Haus eingeladen worden sei. Er habe die Einladung jedoch ausgeschlagen. "Man hat mir in New York gesagt, dass ich in zwei Wochen mit Sanktionen belegt würde, sollte ich die Einladung nicht akzeptieren - was ich zum Glück nicht getan habe", sagte Sarif.

Das Magazin "New Yorker" hatte vergangene Woche über ein Treffen des US-Senators Rand Paul mit Sarif in den USA Mitte Juli berichtet, bei dem Paul dem iranischen Minister eine offizielle Einladung ins Weiße Haus übermittelte.

Am Mittwoch verhängte die US-Regierung Sanktionen gegen Sarif und fror dessen Bankkonten und Vermögenswerte in den USA ein.

(U.Beriyev--DTZ)