Hongkongs Regierungschefin lehnt "Zugeständnisse" an Demokratie-Aktivisten ab
Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam hat "Zugeständnisse" an die Demokratie-Aktivisten abgelehnt. Auf der Suche nach einer "politischen Lösung" im Umgang mit den seit Wochen andauernden Protestkundgebungen betrachte sie ein Entgegenkommen nicht als den richtigen Weg, sagte Lam am Freitag vor Journalisten in Hongkong. Dabei sprach sie von "gewalttätigen Demonstranten". Lam warnte vor einem raschen und gewaltigen wirtschaftlichen "Niedergang" durch die Proteste, den sie indirekt mit einem "Tsunami" verglich.
Nach zwei von Protesten und Auseinandersetzungen geprägten Monaten ist die Lage in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong äußerst angespannt. Die Proteste waren ursprünglich durch ein - später zurückgezogenes - Auslieferungsgesetz ausgelöst worden, das die Überstellung von Verdächtigen an Festland-China erlaubt hätte. Die Proteste weiteten sich danach zu einer Bewegung gegen den wachsenden Einfluss Pekings in Hongkong aus. Dabei wurde auch die Peking-treue Regierungschefin zum Rücktritt aufgefordert. Am Freitag veranstalteten rund tausend Demokratie-Aktivisten im Flughafen von Hongkong einen Sitzstreik.
(V.Korablyov--DTZ)