Deutsche Tageszeitung - Netanjahu hält an Plan zur Einnahme der Stadt Gaza fest

Netanjahu hält an Plan zur Einnahme der Stadt Gaza fest


Netanjahu hält an Plan zur Einnahme der Stadt Gaza fest
Netanjahu hält an Plan zur Einnahme der Stadt Gaza fest / Foto: © AFP/Archiv

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hält trotz der massiven Kritik an dem Plan zur Einnahme der Stadt Gaza fest. Das vom Sicherheitskabinett gebilligte Vorhaben sei "der beste Weg, um den Krieg (im Gazastreifen) zu beenden, und der beste Weg, ihn schnell zu beenden", sagte Netanjahu am Sonntag vor Journalisten. Israel werde "sichere Korridore" für die "Lieferung und Verteilung von Hilfsgütern" in das Palästinensergebiet ermöglichen, kündigte er zugleich an.

Textgröße ändern:

Sein Land habe nicht vor, den Gazastreifen zu besetzen, betonte Netanjahu erneut. "Unser Ziel ist es nicht, Gaza zu besetzen, sondern eine zivile Verwaltung in dem Küstenstreifen zu etablieren, die nicht mit der Hamas oder der palästinensischen Autonomiebehörde in Verbindung steht", sagte er.

Der in der Nacht zum Freitag vom Sicherheitskabinett verabschiedete Plan zur Einnahme der Stadt Gaza durch die israelische Armee stößt international und auch innerhalb Israels auf scharfe Kritik.

Während Netanjahus ultrarechte Koalitionspartner ihm vorwerfen, nur "halbherzig" gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen vorzugehen, gingen am Samstag zehntausende Menschen in Israel gegen die Regierungspläne auf die Straße. Sie befürchten, dass eine Ausweitung des Krieges das Leben der noch im Gazastreifen verbliebenen Geiseln gefährdet.

International wird befürchtet, dass sich die bereits katastrophale humanitäre Lage der Palästinenser im Gazastreifen weiter verschlimmert. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte nach Bekanntgabe des israelischen Vorhabens Sanktionen gegen Israel bekanntgegeben. Es würden "bis auf Weiteres keine Ausfuhren von Rüstungsgütern" mehr genehmigt, "die im Gazastreifen zum Einsatz kommen können", teilte er mit.

Am Sonntag befasst sich zudem der UN-Sicherheitsrat mit den israelischen Plänen zur Ausweitung des Militäreinsatzes im Gazastreifen.

(M.Travkina--DTZ)

Empfohlen

Belarussischer Dissident Bjaljazki will politischen Kampf im Exil fortsetzen

Der freigelassene Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki will seinen Kampf für Demokratie in Belarus im Exil fortführen. "Wir müssen die Arbeit fortsetzen, die wir in Belarus gemacht haben", sagte Bjaljazki am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP in Litauen. Es sei "sehr wichtig", in Belarus zu sein, aber es gebe "viele Dinge", die man im Exil tun könne.

Ukraine-Gespräche: Selenskyj trifft US-Gesandte Witkoff und Kushner im Kanzleramt

Auftakt zu den Ukraine-Verhandlungen in Berlin: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat am Sonntag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und die Gesandten von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff und Jared Kushner, im Kanzleramt in Berlin empfangen. "Wir wollen einen dauerhaften Frieden in der Ukraine", schrieb Merz im Onlinedienst X. "Es liegen schwierige Fragen vor uns, aber wir sind entschlossen, voranzukommen. Ukrainische Interessen sind auch europäische Interessen."

Ukraine-Gespräche: Merz empfängt Selenskyj und US-Delegation im Kanzleramt

Auftakt zu den Ukraine-Verhandlungen in Berlin: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat am Sonntag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und die Gesandten von US-Präsident Donald Trump im Kanzleramt in Berlin empfangen. "Wir haben unser Treffen begonnen", schrieb Selenskyj am Nachmittag im Onlinedienst Facebook. Dazu postete er Fotos, die zeigten, wie er den US-Sondergesandten Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner begrüßte.

Israel tötet ranghohen Hamas-Kommandeur im Gazastreifen - Hamas lehnt Entwaffnung ab

Israel hat den für die Hamas-Waffenproduktion im Gazastreifen verantwortlichen Kommandeur getötet. Die israelische Regierung gab den Tod "des Terroristen Raed Saad" bekannt, den sie als "einen der Architekten" des Hamas-Überfalls auf Israel vom 7. Oktober 2023 bezeichnete. Die islamistische Palästinenserorganisation bestätigte am Sonntag den Tod ihres ranghohen Kommandeurs und lehnte im Zuge dessen ihre international geforderte Entwaffnung kategorisch ab.

Textgröße ändern: