Deutsche Tageszeitung - Trump fordert mehr Kliniken für "Geistesgestörte" nach Schusswaffenangriffen

Trump fordert mehr Kliniken für "Geistesgestörte" nach Schusswaffenangriffen


Trump fordert mehr Kliniken für "Geistesgestörte" nach Schusswaffenangriffen
Trump fordert mehr Kliniken für "Geistesgestörte" nach Schusswaffenangriffen / Foto: ©

Nach der jüngsten Serie von tödlichen Schusswaffenangriffen in den USA hat Präsident Donald Trump mehr Anstalten für "Geistesgestörte" gefordert. Er ziehe "ernsthaft" die Errichtung neuer Kliniken in Erwägung, um "geistesgestörte und gefährliche Menschen aus dem Verkehr zu ziehen", sagte Trump bei einer Rede vor Unterstützern in Manchester im US-Bundesstaat New Hampshire. Zu einer Verschärfung des Waffenrechts, für die er sich nach den Schusswaffenangriffen von El Paso und Dayton mit 31 Toten vor zwei Wochen offen gezeigt hatte, schwieg sich der US-Präsident jedoch aus.

Textgröße ändern:

Der US-Präsident hat wiederholt psychische Probleme als Ursache von Schusswaffenangriffen in den USA ausgemacht - und nicht die lockeren Waffengesetze, deren Verschärfung die oppositionellen Demokraten fordern. Nach den jüngsten Schusswaffenangriffen von El Paso und Dayton, bei denen an einem einzigen Tag dutzende Menschen getötet wurden, hatte sich Trump allerdings kompromissbereiter gezeigt und die Forderung nach einer Einführung strengerer Hintergrundüberprüfungen von Waffenkäufern gutgeheißen.

Dazu äußerte sich Trump nun in Manchester nicht. Er betonte hingegen, dass er ein Anhänger des Zweiten Zusatzartikels zur US-Verfassung sei, mit dem das laxe Waffenrecht in den USA begründet wird. "Wir dürfen es gesetzestreuen Bürgern nicht erschweren, sich selbst zu beschützen", sagte Trump unter dem Jubel des Publikums.

Die einflussreiche US-Waffenlobby NRA lehnt mit demselben Argument jegliche Verschärfung des Waffenrechts ab. Einem Artikel der "Washington Post" zufolge hatten Trump und der NRA-Chef Wayne LaPierre kurz nach den Attacken von El Paso und Dayton miteinander telefoniert.

Jeffrey Swanson, Psychiatrie-Professor an der Duke University in Durham, betonte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass die große Mehrheit der rund zehn Millionen unter ernsten psychischen Erkrankungen leidenden US-Bürger keine Gewalttaten verübten. Auch wiesen die meisten Täter von Schusswaffenangriffen keine "feststellbaren ernsten psychischen Krankheiten" auf, sagte Swanson.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Hunderttausende zu Berliner Christopher Street Day erwartet

In Berlin werden am Samstag (12.00 Uhr) zur Demonstration zum Christopher Street Day (CSD) hunderttausende Menschen erwartet. Neben 75 Trucks sollen dem veranstaltenden Verein zufolge auch mehr als hundert Fußgruppen bei dem Demonstrationszug unterwegs sein. Die Kundgebung steht in diesem Jahr unter dem Motto "Nur gemeinsam stark - für Demokratie und Vielfalt".

Baerbock fordert von Deutschland und EU mehr Investitionen in Sicherheit

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Deutschland und die EU aufgefordert, mehr in die Sicherheit zu investieren. Der europäische Pfeiler in der Nato müsse gestärkt werden, unabhängig davon, wer demnächst in den USA regiert, sagte Baerbock am Freitag bei einer Veranstaltung der "Zeit". "Die Vorstellung, dass wir uns nicht verteidigen müssen, hat (Russlands Präsident Wladimir) Putin zerbombt."

Trump trifft Netanjahu und warnt vor "drittem Weltkrieg" bei Wahlniederlage

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "dritten Weltkrieg" gewarnt, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen. "Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell", sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. "Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg."

Israels Armee: Bereiten "entscheidende Offensive" gegen Hisbollah im Libanon vor

Die israelische Armee bereitet laut eigenen Angaben eine "entscheidende Offensive" gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Truppen bereiteten sich auf den "Übergang zur Offensive" vor, sagte der israelische Generalmajor Ori Gordin laut Militärangaben vom Freitag. "Wenn der Moment kommt und wir in die Offensive gehen, wird es eine entscheidende Offensive", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: