Deutsche Tageszeitung - Tanker "Grace 1" wird von den USA beschlagnahmt

Tanker "Grace 1" wird von den USA beschlagnahmt


Tanker "Grace 1" wird von den USA beschlagnahmt
Tanker "Grace 1" wird von den USA beschlagnahmt / Foto: ©

Im Streit um den vor Gibraltar festgesetzten iranischen Öltanker hat die US-Regierung die Beschlagnahme der "Grace 1" angeordnet. Das US-Justizministerium begründete den Schritt am Freitag mit der "illegalen Unterstützung" von Lieferungen an Syrien durch das Schiff. Die Lieferungen würden von den iranischen Revolutionsgarden organisiert, die in den USA als "Terrororganisation" eingestuft werden.

Textgröße ändern:

Zuvor hatte die US-Regierung bereits mit Einreiseverboten für die Besatzung gedroht. Besatzungsmitgliedern von Schiffen, die durch den Transport iranischen Öls die Revolutionsgarden unterstützen, kann nach Angaben des US-Außenministeriums ein Visum für die Vereinigten Staaten verweigert werden. Die US-Regierung will zudem bereits erteilte Visa an Besatzungsmitglieder solcher Tanker widerrufen.

Die Behörden Gibraltars hatten die "Grace 1" Anfang Juli mit Unterstützung britischer Spezialeinheiten aufgebracht. Nach britischen Angaben sollte der Tanker entgegen EU-Sanktionen iranisches Erdöl an den Krisenstaat Syrien transportieren.

Der Fall verschärfte massiv die Spannungen zwischen dem Iran und westlichen Ländern. Zwei Wochen nach der Festsetzung des Tankers setzte der Iran im Persischen Golf das britische Schiff "Stena Impero" fest.

Am Donnerstag gab das Oberste Gericht Gibraltars die "Grace 1" wieder frei - trotz einer Forderung der US-Regierung, das Schiff dauerhaft zu beschlagnahmen. Teheran hatte Gibraltar zuvor schriftlich versichert, dass die Fracht nicht nach Syrien gebracht werde.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Fremdenfeindliche Attacke auf 16-Jährigen: Pegida-Demonstranten in Dresden angeklagt

Wegen einer mutmaßlich fremdenfeindlichen Attacke auf einen 16-jährigen afghanischen Passanten hat die Staatsanwaltschaft Dresden drei Teilnehmer einer Demonstration der rechtsextremen Pegida-Gruppierung angeklagt. Die Männer im Alter zwischen 48 und 50 Jahren sollen sich wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht der sächsischen Landeshauptstadt verantworten, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Dieses prüft die Anklage nun.

Dobrindt: Aussetzung des Familiennachzugs ist Baustein der Migrationswende

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat die geplante zweijährige Aussetzung des Familiennachzugs für Geflüchtete ohne Asylstatus als einen Baustein der geplanten Wende in der Migrationspolitik verteidigt. "Es gibt keinen einfachen Hebel, nicht einen einzigen Schalter, den man umlegen kann und dann ist das Problem der illegalen Migration gelöst", sagte Dobrindt am Freitag im Bundestag. Die Lösung sei "vielmehr die Summe vieler Einzelmaßnahmen", von denen die Aussetzung des Familiennachzugs eine sei.

Katz warnt: Ohne Entwaffnung der Hisbollah werden Israels Angriffe im Libanon weitergehen

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat vor weiteren Angriffen der israelischen Armee im Libanon gewarnt, wenn die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz nicht entwaffnet wird. "Ohne Sicherheit für den Staat Israel wird es keine Ruhe in Beirut und keine Ordnung oder Stabilität im Libanon geben", erklärte Katz am Freitag. "Vereinbarungen müssen eingehalten werden, und wenn Sie nicht tun, was erforderlich ist, werden wir weiterhin mit großer Härte vorgehen", warnte der Minister.

Juso-Chef Türmer übt massive Kritik an Plänen zum Familiennachzug

Juso-Chef Philipp Türmer hat scharfe Kritik an den Plänen zur Aussetzung des Familiennachzugs geäußert, über die am Freitag der Bundestag debattiert. "Wir als Jusos halten das für falsch", sagte Türmer am Freitagmorgen im Deutschlandfunk. Der eingeschlagene Kurs sei zudem schädlich für die Integration der Menschen, die bereits im Land seien. "Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass uns gerade dieser Familiennachzug total wichtig ist."

Textgröße ändern: