![Verbandspräsident fürchtet größten Lehrermangel seit der Nachkriegszeit](https://www.deutschetageszeitung.de/media/shared.dtz/images/article-auto/6d/72/97/11d5ede6382006a60ce3b274ac4db9cf4f016ea2_high.jpg)
Verbandspräsident fürchtet größten Lehrermangel seit der Nachkriegszeit
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Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, befürchtet zu Beginn des neuen Schuljahres einen historischen Lehrermangel. "Meiner Kenntnis nach ist dies mit Ausnahme der unmittelbaren Nachkriegszeit der größte Lehrermangel, den wir in Deutschland in den letzten Jahrzehnten jemals hatten", sagte Meidinger der "Passauer Neuen Presse" vom Donnerstag. Das gelte zumindest für Grund- und Förderschulen.
"Wir schätzen, dass an jeder zweiten Schule in Deutschland nicht alle Lehrerstellen besetzt werden können", sagte der Verbandspräsident. Es sei zwar noch zu früh für eine Bilanz. Doch in den Bundesländern, in denen das neue Schuljahr bereits begonnen habe, zeige sich, dass die Schätzung von 15.000 fehlenden Lehrkräften und rund 40.000 Unterrichtenden ohne Lehrerausbildung der Realität vor Ort sehr nahe komme. Allein in Nordrhein-Westfalen blieben am ersten Schultag mehr als 4000 Lehrerstellen unbesetzt.
In den meisten Bundesländern hat das neue Schuljahr nach den Sommerferien bereits wieder begonnen. Lediglich in Bayern und Baden-Württemberg dauern die Ferien noch an.
Meidinger warnte davor, angesichts des Lehrermangels zu sehr auf Quereinsteiger zu setzen. Menschen, die aus anderen Berufen ins Lehramt wechseln, habe es immer gegeben, sagte der Verbandspräsident. Sie könnten auch eine Bereicherung für die Schulen sein. Allerdings seien in manchen Bundesländern drei von vier Neueinstellungen im Grundschulbereich Quereinsteiger, die häufig nicht oder unzureichend nachqualifiziert würden.
"Ich fürchte, dass wir bereits bei der nächsten Grundschulstudie die Quittung dafür präsentiert bekommen", zeigte sich Meidinger überzeugt. "Die Schülerleistungen werden sinken."
(A.Nikiforov--DTZ)