Deutsche Tageszeitung - US-Regierung will Vorschriften gegen Methan-Ausstoß abschaffen

US-Regierung will Vorschriften gegen Methan-Ausstoß abschaffen


US-Regierung will Vorschriften gegen Methan-Ausstoß abschaffen
US-Regierung will Vorschriften gegen Methan-Ausstoß abschaffen / Foto: ©

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will Regulierungen gegen den Ausstoß des klimaschädlichen Gases Methan abschaffen. Damit solle die Öl- und Erdgasbranche von "nutzlosen" Belastungen befreit werden, erklärte am Donnerstag der Chef der US-Umweltbehörde EPA, Andrew Wheeler. Gestrichen werden sollen unter anderem Vorschriften, wonach die Unternehmen an Bohrlöchern, Pipelines und Speicheranlagen technische Vorkehrungen dagegen zu treffen haben, dass Methan in die Umwelt austritt.

Textgröße ändern:

Die Regulierungen stammen aus der Amtszeit des früheren Präsidenten Barack Obama. Wheeler führte jetzt ins Feld, dass die Vorschriften "Innovation und Fortschritt" behinderten. Auch haben die Unternehmen nach seiner Darstellung einen ausreichenden wirtschaftlichen Anreiz, den Methan-Ausstoß in die Atmosphäre zu reduzieren, da es sich um ein wertvolles Produkt handle. Methan ist der Hauptbestandteil von Erdgas.

Nach Angaben der EPA würde die Streichung der Emissionsvorschriften die Erdgasbranche um 17 bis 19 Millionen Dollar (15,4 bis 17,2 Millionen Euro) im Jahr entlasten. Dies ist für die Konzerne des Sektors allerdings eine überaus bescheidene Summe.

Methan trägt wie Kohlendioxid (CO2) zur Erderwärmung bei. Zwar wird weniger Methan in die Atmosphäre ausgestoßen als CO2. Doch ist der Erwärmungseffekt bei Methan 25 Mal höher als bei Kohlendioxid.

Die von der US-Regierung geplante Abschaffung der Methan-Regeln ist selbst innerhalb der Öl- und Gasbranche umstritten. Die Konzerne BP, ExxonMobil und Royal Dutch Shell haben an die US-Regierung appelliert, die Regularien aufrecht zu erhalten. Ihr Protest ähnelt jenem von mehreren großen Autokonzernen, die gegen die Pläne der Trump-Regierung zur Senkung von Emissionsstandards für Autos Front machen.

Die Streichung der Vorschriften für Methanemissionen tritt noch nicht sofort in Kraft, sondern voraussichtlich erst im kommenden Jahr. Wie bei allen derartigen Änderungen von US-Umweltregularien läuft zuerst eine offizielle Phase für die öffentliche Diskussion über das Vorhaben.

Der neueste Plan reiht sich in eine ganze Serie von Attacken der Trump-Regierung auf Klimaschutzregeln aus der Obama-Zeit ein. So hat die EPA etwa auch ein Programm zur Reduktion der Emissionen aus Kohlekraftwerken gestrichen. Der Obama-Plan für die Kraftwerke war allerdings nie in Kraft getreten, weil von den Republikanern kontrollierte Bundesstaaten juristisch dagegen vorgegangen waren. Gegen das Vorhaben der Trump-Regierung, den Obama-Plan komplett zu streichen, haben inzwischen wiederum andere Bundesstaaten geklagt.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Hunderttausende zu Berliner Christopher Street Day erwartet

In Berlin werden am Samstag (12.00 Uhr) zur Demonstration zum Christopher Street Day (CSD) hunderttausende Menschen erwartet. Neben 75 Trucks sollen dem veranstaltenden Verein zufolge auch mehr als hundert Fußgruppen bei dem Demonstrationszug unterwegs sein. Die Kundgebung steht in diesem Jahr unter dem Motto "Nur gemeinsam stark - für Demokratie und Vielfalt".

Baerbock fordert von Deutschland und EU mehr Investitionen in Sicherheit

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Deutschland und die EU aufgefordert, mehr in die Sicherheit zu investieren. Der europäische Pfeiler in der Nato müsse gestärkt werden, unabhängig davon, wer demnächst in den USA regiert, sagte Baerbock am Freitag bei einer Veranstaltung der "Zeit". "Die Vorstellung, dass wir uns nicht verteidigen müssen, hat (Russlands Präsident Wladimir) Putin zerbombt."

Trump trifft Netanjahu und warnt vor "drittem Weltkrieg" bei Wahlniederlage

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "dritten Weltkrieg" gewarnt, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen. "Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell", sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. "Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg."

Israels Armee: Bereiten "entscheidende Offensive" gegen Hisbollah im Libanon vor

Die israelische Armee bereitet laut eigenen Angaben eine "entscheidende Offensive" gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Truppen bereiteten sich auf den "Übergang zur Offensive" vor, sagte der israelische Generalmajor Ori Gordin laut Militärangaben vom Freitag. "Wenn der Moment kommt und wir in die Offensive gehen, wird es eine entscheidende Offensive", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: