Pompeo verurteilt Rückkehr ehemaliger Farc-Rebellen zu bewaffnetem Kampf
US-Außenminister Mike Pompeo hat die Ankündigung ehemaliger Farc-Anführer, den bewaffneten Kampf wiederaufzunehmen, scharf kritisiert. Die US-Regierung verurteile die "jüngsten Aufrufe einiger Personen, die Verpflichtungen der Farc unter dem Friedensabkommen von 2016 einzustellen und sich wieder an Terrorismus und Gewalt zu beteiligen", teilte Pompeo am Freitag mit. Er sprach sich auch für Auslieferungen aus.
Der ehemalige Anführer der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc), Iván Márquez, hatte am Donnerstag in einem auf der Online-Plattform Youtube veröffentlichten Video die Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes angekündigt. Damit rücken die Rebellen von dem Friedensabkommen ab, das sie 2016 mit der kolumbianischen Regierung geschlossen hatten. Auf dem Video war Márquez umgeben von 17 bewaffneten Männern und Frauen zu sehen. Hinter ihnen hing ein gelbes Farc-Banner.
Wenige Stunden später ordnete Kolumbiens konservativer Präsident Iván Duque die "Schaffung einer Spezialeinheit für die Verfolgung dieser Kriminellen" an. Diese Spezialeinheit werde unter anderem von Ermittlern und dem Geheimdienst unterstützt und im ganzen Land eingesetzt.
Pompeo erklärte, dass Washington "entschlossen" hinter Duque stehe. Die Regierungen beider Länder werfen Venezuelas linksgerichtetem Staatschef Nicolás Maduro vor, ehemalige Farc-Rebellen und die Nationale Befreiungsarmee (ELN), eine noch aktive kolumbianische Guerilla-Gruppe, zu unterstützen.
Pompeo forderte, jeden zur Verantwortung zu ziehen, der seit der Unterzeichnung des Friedensvertrags von 2016 "schwerwiegende Straftaten" begangen habe. Wo es angebracht sei, sollten Verdächtige auch ausgeliefert werden, erklärte Pompeo weiter.
Die USA fordern bereits seit längerem die Auslieferung des Ex-Farc-Anführer Jesús Santrich, der ebenfalls in dem am Donnerstag veröffentlichten Video auftaucht. Santrich gilt seit Ende Juni als verschwunden. Maduro hatte Ende Juli verkündet, Márquez und Santrich seien "in Venezuela willkommen". Die kolumbianische Regierung ging daher davon aus, dass die ehemaligen Farc-Anführer nach Venezuela geflohen sind.
(A.Nikiforov--DTZ)